Korrigierte Vorschau auf die vierteljährlichen Schweineschlachtungen in der EU - Saisonaler Preisanstieg im Sommer erwartet.
Auf der Datengrundlage von Mitte April hat die Arbeitsgruppe der EU-Kommission eine korrigierte Schätzung zum weiteren Verlauf der Schlachtzahlen 2015 herausgegeben.
Die frühere Prognose einer fast unveränderten Entwicklung der vierteljährlichen Schlachtzahlen in den beiden ersten Quartalen 2015 wurde aufgrund der tatsächlichen Daten umgewandelt in eine Steigerung von jeweils + 1,8 % in beiden Quartalen. Damit bestätigen sich die Beobachtungen der wöchentlichen Schlachtungen in Deutschland.
Ein gleich hohes Schlachtaufkommen von +1,8 % in der Zeitspanne von April bis Juni 2015 fällt zwar in die Grillsaison, allerdings wird damit die die erwartete Preisverbesserung auf eine harte Probe gestellt.
Für das III. Quartal 2015 sollen die Schlachtzahlen um -0,4 % gegenüber den hohen Vorjahreszahlen zurückbleiben. In der Zeitspanne von Juli bis Sept. 2014 lagen die Schlachtungen um +2,8 % über Vorjahresniveau. Im Endeffekt bleiben die absoluten Zahlen im Herbst 2015 immer noch über den mehrjährigen Durchschnittswerten.
Für das IV. Quartal 2015 werden -0,1 % weniger Schlachtungen gegenüber den hohen Zahlen des Vorjahreszeitraumes vorausgesagt. Auch in diesem Fall bleiben die absoluten Werte über den mehrjährigen Durchschnittswerten.
Die vierteljährlichen Schlachtzahlen liefern die Grundlage für die Abschätzung der Schweinepreise.
Im I. Quartal 2015 kommt der EU-Mittelwert der Handelskassen S, E und R auf 1,40 € je kg. Dieses Ergebnis ist weitgehend durch tatsächlichen Preisnotierungen abgesichert.
Das II: Quartal soll Preise knapp unter der 1,50 € kg Marke für die gleichen Handelsklassen liefern. Angesichts der aktuellen Markt- und Preisentwicklungen müßte dazu in den kommenden Wochen und Monaten noch eine beachtliche Preissteigerung eintreten.
Für das III. Quartal von Juli bis einschl. Sept 2015 soll das Preisniveau auf rd. 1,58 € je kg ansteigen. Die Begründung dürfte einerseits in der nachfragebegünstigten Grillsaison sowie den prognostizierten Rückgang der Schlachtzahlen gesehen worden sein. Auch eine wachsende Exportunterstützung kann man als Argument ins Feld führen, vorausgesetzt die Wechselkurse bleiben auf gegenwärtigem Niveau.
Das letzte Quartal 2015 soll die Preise wieder auf 1,47 €/kg herunterdrücken. Auslaufendes Grillgeschäft und anhaltend hohe Schlachtzahlen dürften dahinter stehen.
Die ursprünglich terminierte Aufhebung der russischen Importsperre Anfang August 2015 spielt angesichts der laufenden politischen und finanziellen Entwicklungen kaum noch eine Rolle.