EU-Kommission: Prognose der EU-Schlachtzahlen für die letzten Vierteljahre 2016
Auf der Grundlage von Viehzählungsergebnissen und Expertenschätzungen hat die EU-Kommission Daten für die Entwicklung der vierteljährlichen Schlachtzahlen 2016 veröffentlicht.
In den ersten 3 Quartalen des Jahres 2016 liegen die Schlachtungen immer noch über dem der Vorjahreszeiträume. Nur für das letzte Vierteljahr von Okt. bis Dez. gehen die Experten von einer Verringerung um 2,4 % zum hohen Vorjahresquartal aus.
Bei der Beurteilung der Markt- und Preisentwicklung ist j der saisonale Verlaufdes Lebendangebotes zu berücksichtigen. Regelmäßig fallen die Zahlen vom I. zum II. Quartal ab. Verantwortlich ist die Entwicklung niedriger Ferkelzahlen in der entsprechend vorangegangenen Trächtigkeitsperiode.
Mit Beginn des 3. Vierteljahres steigen die Schlachtzahlen wieder an und erreichen in den letzten 3 Monaten des Jahres ihren Höhepunkt.
Für das Jahr I. Quartal 2016 hat die EU-Kommission 65,5 Mio. Schlachtungen festgestellt. Für das 2. Quartal geht man von 62,7 Mio. Schlachtungen aus. Im 3. Quartal sollen die Zahlen auf 63,54 Mio. steigen. Im letzten Quartal wird eine Größenordnung von 66,87 Mio. errechnet.
In entsprechend gegenläufiger Weise verlaufen die Schweinepreise. In den Frühjahrsmonaten stehen die Kurse regelmäßig unter Druck. In der Sommerperiode mit der nachfrageintensiven Grillsaison steigen die Schweinepreise bei begrenztem Angebot regelmäßig an. Zum Herbst/Winter ist üblicherweise mit nachgebenden Notierungen zu rechnen, weil ein steigendes Angebot auf eine ruhigere Nachfrage trifft.
In diesem Jahr ist der Verlauf der Schweinepreise sehr stark durch den Drittlandexport nach China geprägt worden. Die EU-Ausfuhren sind über 30 % gestiegen. Für eine Fortsetzung der Exporte bedarf es neuer vertraglicher Regegelungen, die im Augenblick durch Forderungen nach Preisabschlägen von der Käuferseite ins Stocken geraten sind.
Preisdruck kommt von der US-amerikanischen Konkurrenz um den Drittlandexport, deren Schweinepreise massiv gefallen sind. Die Terminkurse an den US-Börsen deuten auf Größenordnung von 1,20 €/kg für die Herbst/Wintermonaten hin.
Sowohl die zu erwartende Binnen- als auch Drittlandmarktentwicklung deuten auf schwächere Preise für den Rest des Jahres 2016 hin.
Hoffnung setzt man auf den steigenden Importbedarf Chinas. Das Land braucht bei anhaltend intensiver Inlandsnachfrage noch einige Jahre, seinen reduzierten Schweinebestand wieder in ausreichender Größenordnung aufzubauen.