Entwicklung der Schweinebestände in ausgewählten EU-Mitgliedstaaten
Die in der überwiegenden Zahl der EU-Mitgliedstaaten mit dem Monat Dez 2014 abgeschlossenen Schweinezählungsergebnisse lieferten eine Bestandserhöhung im Durchschnitt von 1,2 % gegenüber dem Vorjahr 2013. Von der Auswertung wurden knapp 90 % der EU-Bestände erfasst.
Für den Sauenbestand ergab sich eine Steigerung von 0,5% im Durchschnitt der ausgewerteten Länder.
Allerdings verlaufen die Entwicklungen in den einzelnen Regionen durchaus unterschiedlich.
Die beiden größten Schweinebestände stehen in Deutschland mit rd 28 Mio. Tieren und in Spanien mit rd 26 Mio. Schweinen. Beide Länder zusammen verfügen über rd. 35 % des EU-Schweinebestandes. Während der deutsche Bestand nur um 0,35 % zunimmt, wurde für Spanien eine Steigerung von 4,1 % ermittelt.
In der Rangfolge an 3. Stelle steht Frankreich mit rd. 13 Mio. Schweinen. Aber die französische Schweinehaltung ist schon seit Jahren rückläufig. Für 2014 wurde ein nochmaliger Rückgang von -1 % bestätigt.
Nach jahrelangen Bestandseinbußen bis zu 35 % seit dem EU-Beitritt im Jahre 2014 stockt Polen seine Schweinebestände im Jahre 2014 um rd. 2,5 % wieder auf. Allerdings dürfte der Wachstumsprozess nicht von Dauer sein. Wenn die Wirtschaftlichkeit wieder enger wird, verstärkt sich der Abstockungsprozess von neuem, weil die Bestandsstrukturen zu wenig wettbewerbsfähig sind.
Nach mehreren Jahren des Rückganges stockt Dänemark seine Schweinebestände für 2014 wieder um 2,5 % auf. Eigenartigerweise wurde allerdings ein um 1 % verminderter Sauenbestand ermittelt. Diese Entwicklung liegt nicht im Trend der dänischen Schweinehaltung aufgrund der eindeutigen Bevorzugung der Sauenhaltung aufgrund knapper Flächenausstattung.
Die Niederlande stehen vor dem gleichen Problem knapper Flächenverfügbarkeit. Die Holländer stocken aber vorrangig ihren Sauenbestand um 1 % auf während der gesamte Schweinebestand nur um 0,4 % zulegt.
In den übrigen vielen kleinen Ländern mit Schweinehaltung fallen Rumänien, Bulgarien und Litauen mit jeweils – 5 % Bestandsminderung auf.
Angesichts der zu erwartenden schwierigen Schweinepreise im Verlauf des Jahres 2015 ist kaum mit einer weiteren Zunahme der Schweinebestände zu rechnen. Die Zahl der Sauen deuten bereits in diese Richtung. Allerdings werden sich in den einzelnen Regionen die längerfristigen Trendentwicklungen durchsetzen, so dass eine weitere Differenzierung der Schwerpunkt der EU-Schweinehaltung herauskristallisiert.