EU-Schweinefleischmarkt: etwas mehr Produktion - weniger Verbrauch - steigender Export
In der jüngsten Kurzfrist-Vorschau auf das Jahr 2016 schätzt die EU-Kommission die Schweinefleischerzeugung auf rd. 23 Mio. t etwas höher ein als im abgelaufenen Jahr. Nach Steigerungen von 1,5 % bzw. 1,2 % in den vorangegangenen Jahren nimmt die Wachstumswelle mit 0,3 % jedoch spürbar ab.
Der in den Vorjahren gestiegene Inlandsverbrauch von 3 % bzw. 0,9 % soll 2016 um -0,2 % sinken. Der Pro-Kopf-Verbrauch fällt wieder unter die Marke von 32 kg Schweinefleisch bezogen auf das Schlachtgewicht.
Nach dem Rückschlag der Russlandbedingten Exporte im Jahre 2013/14 mit -12,7 % sollen die Ausfuhren nach 5 % im Jahre 2015 auf 6 % im Jahre 2016 ansteigen. Damit bleibt die EU mit 2,14 Mio. t SG Schweinefleischausfuhren weltgrößtes Exportgebiet noch vor den USA.
Für das 1. Halbjahr 2016 werden noch Steigerungen der Schlachtzahlen um die 1 % erwartet. Nach den Viehzählungsergebnissen im Herbst 2015 soll mit fallenden Sauenzahlen das Ferkelaufkommen deutlich abnehmen, so dass im 2. Halbjahr mit einem rückläufigen Schlachtaufkommen gerechnet werden kann.
Die aktuell schwache Preisentwicklung wird sich angesichts der Erwartungen und unter Berücksichtigung der einsetzenden PLH-Auslagerung in den kommenden Monaten nur wenig ändern. Das Schlachtaufkommen wird möglicherweise zum Sommer hin auf einen sich verbessernden Verbrauch stoßen.
Kräftiger anziehende Schweinepreise können frühestens ab Einsetzen der Grillsaison erwartet werden. Dagegen zeigen sich bereits jetzt die Ferkelpreise aufgrund der geringen Angebotszahlen im Vergleich zu den Schweinepreisen recht stabil.
Eine gewisse Entlastung für die Schweinehalter kommt von den aktuell fallenden Futtermittelpreisen.