Eurostat: Vorschau auf das Angebot an Schweinen in bedeutenden EU-Ländern
Aufgrund ihrer jüngsten Überarbeitung der Viehbestandsentwicklungen hat das statistische Amt die EU Zahlen für das zukünftige Angebot an Schlachtschweinen für eine Reihe von EU Mitgliedstaaten veröffentlicht. Daraus wurden die wichtigsten 8 Länder herausgenommen.
Für das gesamte Jahr 2014 lassen sich aus den Unterlagen keine Steigerungen der Erzeugung errechnen. In den einzelnen Quartalszeiträumen ergeben sich Abnahmeraten von geringen Umfang mit Ausnahme des letzten Quartals, in dem der Rückgang mit rd. 1,6 % deutlicher ausfällt.
Die Entwicklungen in den einzelnen Ländern verlaufen jedoch höchst unterschiedlich.
Ausschließlich steigende Schweineangebote von 2 bis 4,5 % werden in Großbritannien erwartet. Nach den substantiellen Rückgängen der früheren Jahre war bei den Hochpreisen in England mit einer solchen Entwicklung zu rechnen.
Durchweg steigende Schweineangebote sollen in den Niederlanden zwischen 0 und 3,3 % kommen, wobei das 1. Quartal mit +3,3 % bereits abgewickelt ist. Die Zuwachsraten der restlichen Zeitspannen fallen vergleichsweise gering aus.
Für Dänemark werden nach einem 1 %igen Rückgang in der April-Juni Zeitspanne, 2,75 % Zuwachs im 3. Quartal vorausgesagt, während im 4. Quartal die Zunahme nur noch unwesentlich erscheint.
Hohe Schwankungen treten wie üblich in Italien auf: +8,7 % Zuwachs im 2. Quartal stehen -9,9 % Rückgang im 3. Quartal und -10,2 % im 4. Quartal gegenüber. Das Sommer/Herbst-Importgeschäft der Italiener wird bedeutend größer ausfallen als im Vorjahr, vorausgesetzt die Nachfrage verändert sich nicht allzu viel.
In Deutschland wird im 2. Quartal von April bis Juni 2014 ein Zuwachs von 0,9 % erwartet, aber in den übrigen Zeitspannen mit negativen Angebotsveränderungen im Vergleich zum Vorjahr gerechnet. Wenn die Nachfrage mitspielt, ist nicht mit einem steigenden Angebotsdruck zu rechnen. Wichtig bleibt die bisher ungeklärte Exportlage.
Durchweg deutliche Rückgänge zwischen -3 und -4 % werden für Frankreich erwartet, dessen Marktstellung im europäischen Raum nicht zuletzt aufgrund der Randständigkeit in der Schwerpunktregion Bretagne nicht sehr stark ausgeprägt ist.
Am stärksten hat es die Polen aufgrund ihres Falles der Afrikanischen Schweinepest erwischt. Rückgänge von -5 bis -7,5 % wurden vorausberechnet. Möglicherweise können bei fehlender Inlandserzeugung die Exporte aus dem Westen wieder leichten Aufwind erhalten. Aber noch ist die russische Importsperre nicht vom Tisch, die Polen wohl auf längere Sicht betreffen wird.
Fazit: Aus heutiger Sicht ist nach aktuellem Kenntnisstand in Europa im Jahre 2014 nicht mit einem steigenden Schweineangebot im Vergleich zum Vorjahr zu rechnen.