Exportpreise für verarbeitete und verpackte Teilstücke vom Schwein
Die EU ist bei einem Selbstversorgungrad von rd. 110 % vom Export an Schweinefleisch abhängig. Die Ausfuhren in Drittländern entlasten den Binnenmarkt. Dabei wird von Schweinefleischmengen gesprochen, ohne die unterschiedlich werthaltigen Teilstücke zu benennen.
Eine grobe Aufteilung von besonders wertvollen Teilstücken vom Schwein mit Großhandelsverkaufspreisen oberhalb der 4,50 € je kg Marke betrifft den Lachs, Kotelettstränge, Schinken schier und einige andere Zuschnitte. Im Regelfall handelt es sich um Frischfleisch mit knapp der Hälfte des Verkaufswertes eines Schweines. In einer unteren Kategorie bewegt sich der Wert von Verarbeitungsware auf Einkaufspreisniveau. Ganz unten bewegen sich Teilstücke nahe am Entsorgungsniveau.
Für lange Exportwege nach Asien kommen Frischfleischteilstücke nicht in Frage. Daher ist der preisstützende Effekt von Exporten bereits eingeschränkt.
Untersucht man die erzielten Verkaufserlöse je kg Produktgewicht kommt im Durchschnitt ein Wertniveau unterhalb von 2 € je kg heraus. Unter Berücksichtigung der Verarbeitungs- Transport- und Vermarktungskosten bestimmen überwiegend weniger wertvolle Teilstück das Exportgeschäft.
Dennoch sind deutliche Unterschiede auszumachen. Japans Fleischimport gehören zu den oberen Wertkategorien. Der japanische Schweinefleischimport ist streng reglementiert durch Einfuhrzölle, Importkontingente und strenger Kontrolle in Sachen Seuchenabwehr, Hygiene und Medikamentenrückständen. Japans Einfuhren stagnieren seit mehr als 10 Jahren. Zwischen den Exporteuren aus Nord- und Südamerika sowie Europa besteht ein starker Verdrängungswettbewerb.
Am unteren Ende der Wertskala der Schweinefleischeinfuhren befindet sich China mit erzielbaren Exportpreisen von rd. 1,30 € je kg. Es ist bekannt, dass geringstwertige Teilstücke vom Schwein wie Ohren, Schwänze, Spitzpfoten u.ä. in China durchaus im Bereich von Delikatessen gehandelt werden. Die steigenden Ausfuhrmengen sollten nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese Exporte nur begrenzt in der Lage sind, dass hiesige Preisniveau in oberen Preissegment zu beeinflussen. Andererseits sollte man den Export nicht klein reden, denn eine Verwertung dieses Marktsegmentes im Binnenmarkt würde zu erheblichen Absatzproblemen führen
Für hinreichend hohe Schweinepreise bleibt immer noch der Binnenmarkt mit dem Absatz der höherwertigen Teilstücke entscheidend. Hohe Angebotszahlen an Lebendschweinen treffen auf eine gesättigte Nachfrage, die stark auf das Preisniveau drückt. Das kann der Exportmarkt nicht in vollem Umfange ausgleichen.