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07.16
16:29

FAO: China braucht Jahre zum Wiederaufbau der Schweinebestände

FAO-OECD prognostiziert mehrere Jahre für den Wiederaufbau der chinesischen Schweinehaltung

Die FAO hat in ihrer mittelfristigen Vorschau der Agrarmärkte auf die kommenden Jahre bis 2026  speziell den chinesischen Schweinefleischmarkt untersucht.

In ihrer rückblickenden Analyse kommt die FAO zu dem Ergebnis, das der chinesische Schweinebestand in den letzten 3 Jahren um rd. 20 % abgebaut worden ist. Als wesentliche Ursachen wurden Wirtschaftlichkeitsprobleme und zunehmende Umweltauflagen herausgestellt.

Die mangelnde Wirtschaftlichkeit ist das Ergebnis niedriger Schweinepreise bei gleichzeitig politisch gewollten hohen Getreidepreisen bei Mais und Weizen. Die staatlich garantierten hohen Getreidepreise sollten die Eigenversorgung  verbessern. Dies ist im Übermaß gelungen, so dass jetzt Maßnahmen zum Vorratsabbau ergriffen werden mussten. Maispreise wurden um ein Drittel gesenkt.

Die hohen Futterkosten brachten jedoch bei noch niedrigen Schweinepreisen die Schweinefleischerzeugung  so unter Kostendruck, dass insbesondere die Hinterhofhaltungen und schlecht geführte Betriebe ihre Produktion einstellen mussten. Insbesondere die Sauenhaltung wurde von 46 auf 35 Mio. Sauen zurückgenommen.

Zeitgleich drängt die Regierung mit aller Macht auf mehr Umweltschutz im Zusammenhang mit der Schweinehaltung. Statt Einleitung in Gewässer müssen jetzt Güllelagerstätten und Entsorgungsflächen nachgewiesen werden. Auch die Umsiedlung von Betrieben aus Siedlungsnähe in die freie Landschaft wurde angeordnet. Der Rückgang der Hinterhofhaltungen wurde auch deswegen hingenommen, weil sie ständig die Quelle für neue Seuchenzüge darstellten.

Unglücklicherweise haben 2016  in Südchina Überflutungen zur Vernichtung weiterer tausender Schweine geführt.

Die Verknappung der Schweinefleischerzeugung in China hat zu Preisen bis zu 3,65 €/kg geführt. Die Verbraucherpreise haben das politisch zulässige Maß überschritten.

Daher setzt die chinesische Regierung alles daran, mit Unterstützung öffentlicher Mittel, den Schweinebestand wieder aufzubauen. Allerdings wird der Schwerpunkt auf die industriell betriebene Schweinehaltung in Größenordnung von weit über 15.000 Tieren mit Futtermittelwerk und Schlachtbetrieben gelegt. Parallel dazu wird die noch wenig ausgebaute geschlossene Kühlkette vorangetrieben.

Die FAO geht davon aus, dass bis zum Jahre 2018 der jetzige  Produktionsstand gerade gehalten werden kann. Erst ab 2019 soll mit jährlichen  Raten um die 1 % der Schweinebestand wieder nach oben gehen. In der Zwischenzeit rechnet man aber aufgrund der Rationalisierungseffekte  der großen Wirtschaftseinheiten, dass die Fleischerzeugung bereits schon vorher wieder ansteigen wird. 

China wird bei steigender Bevölkerung, wachsendem Einkommen und steigender Nachfrage vorerst auf hohe Schweinefleischeinfuhren angewiesen sein. Die EU ist zurzeit größter Lieferant.

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