Fleischerzeugung in Deutschland: die Zeiten hoher Zuwächse sind Vergangenheit
Die Fleischerzeugung in Deutschland hat in den letzten 5 Jahren auf einem Niveau etwas oberhalb der 8 Mio. t Marke etabliert. Die hohen Steigerungsraten der früheren Jahre haben ein vorläufiges Ende gefunden.
In der Rindfleischerzeugung ist schon seit einem Jahrzehnt eine stetige Rückwärtsentwicklung zu beobachten. Höhere Milchleistungen je Kuh verringern die Notwendigkeit steigender Kuhzahlen. Weniger Kühe bedeuten weniger Kälber, die zur Mast aufgestellt werden können. Trotz der Quotenaufhebung sind die Kuhzahlen weiter gefallen. Die reine Fleischrinderhaltung spielt in Deutschland eine untergeordnete Rolle. Der größte Rindfleischanteil stammt aus den Bullen- und Ochsenschlachtungen mit rd. 0,55 Mio. t von den insgesamt 1,1 Mio. t Rindfleischerzeugung. Auch für das Jahr 2016 wird mit einem Rückgang gerechnet.
Mit einem Anteil von zwei Dritteln ist die Schweinefleischerzeugung der bedeutendste Fleischsektor in Deutschland. Die vor 2010 zu beobachtende rasante Steigerung der Produktion hat sich in den letzten Jahren auf einem Niveau von 5,5 Mio. t stabilisiert. Im Jahre 2015 betrug der Zuwachs nur noch 0,8 %.
In Deutschland wurden 2015 rd. 55 Mio. Schweine geschlachtet. Die Schweinefleischerzeugung konzentriert sich schwerpunktmäßig auf die Bundesländer Nordrhein-Westfalen (1,9 Millionen Tonnen) und Niedersachsen (1,8 Millionen Tonnen), die zusammen 66,2 % des Schweinefleischs produzierten. Die Schweineschlachtungen ausländischer Herkunft haben abgenommen. Für das Jahr 2016 wird mit einem Rückgang der Erzeugung gerechnet.
Hohe Zuwachsraten verzeichnet im letzten Jahrzehnt die Geflügelfleischbranche. Die Gesamterzeugung aus Hähnchen, Truthühnern, Suppenhühnern und Enten ist von 2005 mit etwa über 1 Mio. t auf knapp 1,6 Mio. t im Jahre 2015 gestiegen. Rund 1 Mio. t Hähnchenfleisch und knapp 0,5 Mio. t Putenfleisch sind die Hauptlieferanten. Allerdings verzeichnet das Jahr 2015 einen Rückgang um 0,3 % im deutschen Geflügelfleischsektor. Die Aussichten für das Jahr 2016 sehen nicht wesentlich besser aus.
Die gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen versprechen wenig positive Aussichten für den deutschen Fleischsektor in der weiteren Zukunft.