USDA: weltweite Schweinefleischerzeugung 2017 nimmt infolge Preisanreize wieder zu
In seiner halbjährlichen Okt.-Ausgabe zur Einschätzung der weltweiten Fleischversorgung schätzt die Auslandsabteilung des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA FAS) die globale Schweinefleischerzeugung im Jahre 2016 um rd. 2 % niedriger als im Vorjahr. Der wesentliche Beitrag zur Verringerung stammt aus China, deren Produktionsrückgang auf - 5,5 % veranschlagt wird. In fast allen anderen Erzeugungsgebieten werden Zuwachsraten zwischen 0,7 % in der EU und bis 5,5 % in Russland und Brasilien ermittelt.
Für das kommende Jahr 2017 soll weltweit die Schweinefleischerzeugung wieder um 2,6 % zunehmen. Hohe Zuwachsraten werden in China mit +3,66 % und in den USA mit 3,82 % prognostiziert. In Russland sollen die mehrjährig anhaltenden Steigerungen trotz Beeinträchtigung durch die Afrikanische Schweinepest immer noch bei +4,7 % liegen. Brasilien profitiert weiter vom China-Import und soll trotz gestiegenen Wechselkurses die Schweinefleischerzeugung nochmal um 3,1 % erhöhen.
Demgegenüber wird für die EU ein Null-Wachstum bei der Schweinefleischerzeugung 2017 angenommen. Hintergrund sind die starken Reduzierungen der Sauenhaltungen und die absehbar schwächeren Preisaussichten.
Der internationale Handel mit Schweinefleisch ist 2016 auf über 8 Mio. t gestiegen. Wesentlicher Antriebsfaktor sind die Importe Chinas gewesen, die eine Steigerung zum Vorjahr von 133 % aufweisen. Allerdings haben andere Einfuhrländer ihre Einkäufe aus den Ausfuhrgebieten deutlich zurückgenommen.
Die EU zählt im internationalen Handel zum größten Gewinner beim Schweinefleischexport im Jahre 2016. Die EU-Ausfuhren sind um rd. 1 Mio. t bzw. 38 % gestiegen mit Schwerpunkt in Richtung China. Hohe Exportzunahmen kann auch Brasilen mit +43 % bzw. 300.000 t für sich verbuchen, auch wenn die absoluten Mengen deutlich kleiner ausfallen. Dagegen konnten die USA kaum mithalten. Lediglich 3,7 % bzw. 120.000 t konnten mehr in Drittländern abgesetzt werden.
Für das kommende Jahr 2017 rechnet das USDA FAS mit nur geringfügigen Änderungen im internationalen Schweinefleischhandel. Chinas Einfuhren werden infolge steigender Eigenerzeugung zwar etwas zurückgesetzt werden, sollen aber immer noch doppelt so hoch sein wie im Jahre 2015. Die EU soll ihr erreichtes Exportvolumen von 3,3 Mio. t in etwa beibehalten. Aufgrund der niedrigen US-Preise verspricht sich die US-Schweinefleischwirtschaft um 100.000 t höhere Exportmengen auf 2,45 Mio. t.
Für 2017 wird mit gedämpften Schweinepreisen gerechnet, die aber durch gefallene Futtermittelpreise abgemildert werden. In den USA rechnet man jedoch kaum mit größeren Gewinnen, weil neben einer steigenden Schweinefleischerzeugung auch mit steigenden Fleischmengen aus der Geflügel- und Rindfleischbranche gerechnet wird.