01.
10.14
16:04

Hedge-Geschäfte bei Schweinen

Hedgegeschäft bei Schweinen - Aufwind bei volatilen Preisen?

Der aktuelle Preisverfall auf 1,45 bis 1,40 €/kg Ende September 2014 bringt das Absicherungsgeschäft an den Börsen wieder ins Gespräch.

Zum Zeitpunkt der Aufstallung der jetzt schlachtreifen Schweine wurde an der Frankfurter Börse für den Sept.-14-Termin zwischen 1,75 und 1,70 €/kg gehandelt. Nach einer durchschnittlichen Kostenkalkulation hätte ein Deckungsbeitrag von etwa 22 € je Schwein abgesichert werden können.

Unterstellt man die angesetzten variablen Kosten der Mast einschl. Vermarktung mit 155 € je Schwein und 95 kg Schlachtgewicht zu 1,42 €/kg wird jetzt ein Kassa-Erlös von 135 € je Schwein erzielt. Der Deckungsbeitragsverlust beziffert sich heute auf rd. 20 € je Schwein.

Die Maklerkosten und Gebühren bewegen sich um die Größenordnung von 1,5 ct/kg.

Hätte man doch abgesichert . . . !

Beim genaueren Hinschauen stellt man jedoch fest, dass die Börsenbeteiligung für den Sept-14-Kontrakt in der Zeitspanne Mitte/Ende Mai zwischen 2 bis max. 12  Kontrakten gelegen hat. Offensichtlich erschien aus damaliger Sicht eine Absicherung wenig attraktiv. Ein Kontraktangebot wäre auf eine längere Geduldsprobe gestellt geworden. Die  damaligen Kassapreise bewegten sich um 1,68 €/kg und wurden angesichts des ungünstigen Grillwetters im Mai als niedrig eingestuft. Der saisonale Preisverlauf vorhergehender Jahre signalisierte steigende Herbstkurse, die in den zurückliegenden Jahren Höchstwerte von 1,90 €/kg überschritten haben. Die Hoffnung auf eine baldige Auflockerung der Importsperre wurde durch eine Vielzahl von Verhandlungen unterstützt.

Die Fortsetzung und Erweiterung der russischen Importsperre auf Rind- und Geflügelfleisch ab August 2014 hätte die Absicherungsaktivitäten wieder beleben müssen. Der Preisabsturz nach der russischen Importsperre wegen ASP im Febr. 2014 auf 1,45 €/kg  bei über 1 Mio. Schlachtzahlen und der übliche Verlauf saisonal steigender Schlachtmengen zum Herbst eines Jahres auf die gleiche Größenordnung hatte ausreichende Signale gesetzt.  

Anf. bis Mitte Aug. 2014 wurde der Sept.-14-Termin noch mit 1,67 €/kg gehandelt. Die jetzt fehlenden 20 € je Schwein wären sicher gewesen. Allerdings lag auch in diesem Fall die Börsenbeteiligung für den Monat Sept.-14 zwischen 0 und 6 Kontrakten. Spätere Termine sind gar nicht besetzt gewesen.   

Ein Blick in die Zukunft der kritischen Jan./Feb.-15-Termine des Nachweihnachtsgeschäftes mit russischer Importsperre liefert eine Kontraktzahl von Null. Die Kurse zwischen 1,45 bis 1,48 sind gesetzt. Welche Resonanz ist im Falle eines Angebotes zu erwarten?

Die Börsenabsicherung liefert bei situationsspezifischer Nutzung Vorteile, aber nur wenn genügend Leute hingehen.

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