US-Schweinefleischmarkt - trotz steigender Produktion hohe Gewinne -nicht mehr lange!
Das bisherige Jahr 2017 bescherte den US-Schweinefarmen trotz einer Steigerung der Schweinefleischerzeugung von rd. 3,6 % günstige Sommerpreise. Die mit einem schwächer werdenden Dollar umgerechneten Erlöse reichten bis in die Größenordnungen von 1,45 €/kg. Den US-Schweinehaltern werden hohe Renditen bescheinigt. Die Agraruniversität IOWA errechnet durchschnittliche Gewinne im ersten Halbjahr von 20 bis 40 Dollar je Mastschwein.
Die ausschlaggebenden Gründe für das günstige Abschneiden bestehen einmal in der hohen Inlandsnachfrage aufgrund einer hohen Beschäftigungsrate und Einkommensentwicklung und einem boomenden Export mit Schwerpunkt in Richtung Mexiko.
Für das 2.Halbjahr 2017 steigt saisonal üblich die Produktion, während die Nachfrage nach der Grillsaison nachlässt. Damit sind fallende Preise vorprogrammiert. Die Schätzungen des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) gehen von Kursen in der Höhe von umgerechneten 1,10 €/kg aus. Der Tiefpunkt soll im 4. Quartal 2017 erreicht werden.
Für das 1. Halbjahr 2018 rechnet man weiter mit einem Erzeugungszuwachs in einer Größenordnung von 3,45 %. Dennoch werden Schweinepreise von 1,29 bis 1,31 €/kg für das 1. Halbjahr 2018 erwartet.
Die entscheidende Begründung für anhaltend gut durchschnittliche Schweinepreise trotz steigender Erzeugung wird mit dem zunehmenden Export begründet. Das USDA prognostiziert eine 15 %ige Ausfuhrzunahme von 2,7 Mio. t ausgehend von 2,35 Mio. t im Jahre 2016. Neben Mexiko soll zunehmend der asiatische Markt bedient werden.
Das jüngste Handelsabkommen zwischen der EU und Japan wird jedoch die US Ausfuhren auf den japanischen Markt beeinträchtigen, aber erst auf etwas längere Sicht mit dem stufenweisen Abbau der Zölle wirksam werden.
Die allerjüngste Preisentwicklung in den USA weist darauf hin, dass der Preishöhepunkt in diesem Jahr bereits überschritten ist. Für die Gewinnentwicklung kommt es in nächster Zeit auf die Preisentwicklung bei den Futtermitteln an. Schwächere Ernteergebnisse deuten leichte Aufwärtstendenzen an. Die Zeit überdurchschnittlich hoher Gewinne wird dann vorbei sein.