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13:08

Hohe Handelsanteile Deutschlands beim Drittlandexport mit Schweinefleisch

Gewinner und Verlierer beim EU-Schweinefleischexport in Drittländer – nicht nur eine Preisfrage

Die Schweinefleischexporte der EU in Drittländer haben sich in den letzten 15 Jahren verdoppelt. Die letzten Jahre von 2011 bis 2015 zeigten jedoch Stagnationstendenzen, die insbesondere durch das Russland-Importverbot geprägt waren. Für das laufende Jahr 2016 wird jedoch mit einem Zuwachs zum Vorjahr von mehr  als einem Drittel gerechnet. Hintergrund sind die ungewöhnlich hohen Zunahmen der Lieferungen nach China im 1. Halbjahr 2016.

Die einzelnen EU-Mitgliedstaaten haben je nach Ausgangssituation und Produktionspotenzial unterschiedlich profitiert.

Traditionell ist Dänemark der größte Exporteur von Schweinefleisch auf dem internationalen Markt gewesen. Nach der Jahrtausendwende bestritten die Dänen rd. 40 % der EU-Ausfuhren. Im Jahre 2015 ist der Anteil auf 20 % geschmolzen. Die wesentliche Ursache ist das verringerte Schlachtaufkommen in Dänemark. Aus Umweltschutzgründen werden zunehmend Ferkel für den Export produziert und die Schweinemast zurückgedrängt.

Traditionell gehört Holland ebenfalls zu den Ländern, die sich schon seit Jahren im Drittlandgeschäft engagieren. Ihr Marktanteil ist mit rd. 10 % zwar klein, hat sich aber in jüngster Zeit stärker entwickelt. Auch für Holland führen Umweltschutzgründe zu einer  Umstrukturierung der Schweinehaltung zugunsten von Exportferkeln, wenngleich auch nicht in dem Ausmaße wie in Dänemark.

Frankreichs Ausfuhren in Länder außerhalb der EU haben nur geringe Zuwachsraten aufzuweisen.  Die französische Erzeugung von Schweinefleisch hat sich über die Jahre hinweg wenig verändert. Die französische Schweinehaltung konzentriert sich auf den Nordwesten des Landes mit Schwerpunkt Bretagne.

Deutschlands Schweinefleischausfuhren in Drittländer haben sich von 2000 bis 2015 mehr als verdreifacht. Ab 2008 bis 2013 profitierten die deutschen Exporteure von den ständig steigenden Einfuhren Russlands mit dem Wettbewerbsvorteil der günstigen Transportkosten im Vergleich zu anderen Lieferanten. Der Einbruch kam 2014 mit der Russland-Sperre, die bis heute anhält. Aber schon im Jahre 2015 wurden andere Absatzmärkte zum Ausgleich gefunden. Der boomende Verkauf nach China kam erst im ersten Halbjahr 2016.

Den höchsten Zuwachs bei Drittlandlieferungen erreichte Spanien mit einer Verfünffachung gegenüber dem Jahre 2000. Die wesentliche Ursache ist die ständig gestiegene Schweinefleischerzeugung, die mittlerweile zu einem Selbstversorgungsgrad von mehr 150 % geführt hat. Spanien hat sich zum 2. größten EU-Mitgliedsland in Sachen Schweinefleischerzeugung entwickelt. Nach einschlägigen Untersuchungen gehören die spanischen Produktionskosten aufgrund der günstigen Klimabedingungen und Flächenverfügbarkeit trotz nicht geringer Futtermittelpreise zu den niedrigsten in der EU.

Im noch laufenden Jahr 2016 haben sich die Entwicklungstrends in den einzelnen Regionen unter dem Einfluß der gestiegenen China-Exporte verstärkt. Hinreichend gesicherte Länderdaten liegen noch nicht vor.

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