Japans Schweinefleischeinfuhren: erstmals nur 2.-größter Importeur nach China
Japans Selbstversorgungsgrad bei Schweinefleisch liegt seit Jahrzehnten knapp über 50 %. Bei einem Gesamtverbrauch von 2,6 Mio. t werden durchschnittlich 1,25 Mio. t je Jahr eingeführt. Der japanische Schweinefleischimport hat einen Anteil von 20 % am Welthandel. Erstmals mit dem Jahre 2016 sind jedoch die Chinesen an die erste Stelle mit einem voraussichtlichen Einfuhrvolumen von 2,3 Mio. t an die 1. Stelle gerückt.
Der japanische Pro-Kopf-Verbrauch liegt mit 20,5 kg Schweinefleisch fast genau so hoch wie Geflügel- und Rindfleisch zusammen. Aber die Bevölkerung Japans schrumpft jährlich um 0,2 % und wird mit 30 % der Bevölkerung über 65 Jahre immer älter. Aus dieser Sicht ist eine Nachfragesteigerung nicht zu erwarten.
Aber die japanische Schweinefleischerzeugung ist auf dem Rückmarsch. Von 7.000 Schweinehaltern im Jahre 2007 wurden 2016 nur noch 4.850 gezählt. Insbesondere die kleinen und mittleren Bestandsgrößen schrumpfen.
Die Zahl der gehaltenen Schweine ist im gleichen Zeitraum um 2 % auf 9,3 Mio. Tiere gefallen. Die Sauenherde ist um 5 % auf 0,85 Mio. Tiere zurückgegangen.
Eine PEDv-Epidemie hat in 2015 zu erheblichen Einbrüchen geführt. Nach dem jüngsten Stand ist die tödliche Durchfallerkrankung bei Saugferkeln überstanden. Die Schweinebestände nehmen zwar wieder zu, erreichen aber nicht das ursprüngliche Niveau. Die japanische Schweinefleischerzeugung soll 2016 rd. 1,28 Mio. t erreichen.
Bei weitgehend unverändertem Verbrauch werden die Schweinefleischimporte wieder etwas höher ausfallen. Geschätzt werden für die beiden Jahre 2016 und 2017 rd. 1,32 Mio. t. Aus den USA und Kanada stammen vorwiegend frische und gekühlte Teilstücke, während aus der EU gefrorene Ware die den Vorrang hat. Anders als beim China-Export liegt der EU-Durchschnittserlös bei rd. 3,50 €/kg für die im Regelfall höherwertigen Teilstücke.
Die EU konnte in den ersten 8 Monaten des Jahres 2016 die Lieferungen nach Japan um 9 % auf rd. 250.000 t steigern. Für das kommende Jahr wird mit ähnlichen Zahlen gerechnet. Aufgrund traditioneller Beziehungen hat Dänemark einen großen Anteil an den Ausfuhren.