Zuchtsauenbestand in Kanada mit deutlichen Erholungstendenzen - Exportkonkurrenz wird größer
Die jüngsten Viehzählungen in Kanada zum Stichtag 1. Jan.2015 lieferten ein erfreuliches Ergebnis. Der Zuchtsauenbestand ist wieder auf die Größenordnung von 1,22 Mio. Tieren angestiegen.
Kanadas Schweinehaltung ist inden Vorjahren auch von der PEDv-Seuche heimgesucht worden, aber im Gegensatz zu den USA ist die Epidemie nicht flächendeckend, sondern in regionalen Schwerpunktgebieten aufgetreten. Dennoch waren deutliche Verluste in einer Höhe von 4,2 % zu beklagen.
Die Ferkelzahlen je Wurf fielen auf 9,86 Tiere zu Beginn des Jahres 2014, erholten sich aber in der 2. Jahreshälfte wieder auf 10,31 Stück je Sau.
Während der gesamte Schweinebestand um 1,7 % gegenüber dem Vorjahr zunahm, waren es bei den Sauen nur 0,5 % Zuwachs. Höhere Sauenbestände, steigende Ferkelleistungen und weniger Ausfälle in diesem Jahr lassen jedoch eine steigende kanadische Schweinefleischerzeugung erwarten.
Da der Inlandsbedarf weitgehend gesättigt ist, wird die zusätzliche Fleischerzeugung in den Export gehen müssen. Im grenznahen Handelsverkehr wird kanadisches Schweinefleisch auch in die USA geliefert werden. Die US-Amerikaner sind wenig erbaut über die Konkurrenz, schließlich erwarten sie ebenfalls ein rasante Steigerung ihrer Schweinefleischerzeugung.
Die Kanadier sind allerdings auch auf anderen internationalen Märkten zuhause. Ihr zentrales Zielgebiet ist der asiatische Markt, auf dem sich andere Schweinefleischexporteure gegenseitig Konkurrenz machen. Nach den USA und der EU gehört Kanada mit knapp 1,1 Mio. t Schweinefleisch zum weltweit drittgrößten Ausfuhrgebiet. Der Exportanteil an der Produktion beträgt mehr als 60 %.
Gegenüber früheren Jahrzehnten hat die kanadische Schweinehaltung aber erheblich zurückstecken müssen. Zu den besten Zeiten im Jahre 2004 wurden 25 % mehr Tiere als heute gehalten. Die erhebliche Abstockung wurde notwendig als der kanadische Dollar im Wert aufstieg und damit der Export an Wettbewerbsfähigkeit verlor. Gleichzeitig führten hohe Futterkosten zu einer geringen Wirtschaftlichkeit. Letztlich sind auch die US-Importmöglichkeit mit verschiedenen Maßnahmen für kanadische Ausfuhren erschwert worden. Der Abstockungsprozess wurde seinerzeit mit finanziellen Anreizen zur Reduzierung der Sauenbestände in Schwung gebracht. Eine Rückkehr zu alten Größen ist unwahrscheinlich.