04.
09.13
15:33

Korrigierte Schweinezählung für Deutschland

Mehr Schweine in Deutschland als bisher angenommen.

Das vorläufige Ergebnis der amtlichen Viehzählung für Schweine in Deutschland vom Mai 2013 musste um rd. 250.000 Schweine nach oben korrigiert werden. Wesentlichen Anteil an der Änderung wurden in NRW mit plus 200.000 Tieren gefunden. Die Korrektur ist der Umstellung der Bestandserfassung zuzurechnen.

Trotz der Richtigstellungen bleibt es bei der Abstockung des deutschen Schweinebestandes gegenüber dem Vorjahr um 1,6 % auf 27,7 Mio. Tiere. Der Rückgang der Jungschweine bis 50 kg um 2,9 % ist bereits in den Reduzierungen der Schlachtzahlen in den letzten Monaten zum Ausdruck gekommen. Von den meldepflichtigen Betrieben wurden statt mehr als 1 Mio. Schlachtungen je Woche jetzt nur Zahlen um die 925.000 gemeldet.

Besonders deutlich ist der Rückgang in der Sauenhaltung mit minus 5,3 % bzw. bei den trächtigen Sauen mit -6,5 ausgefallen. Eine wesentliche Mitursache dürfte die neue EU-Sauenhaltungsverordnung gewesen sein.

Gegenüber dem Vorjahr fehlen rd. 120.000 Sauen in Deutschland. Bei überschlägiger Rechnung bedeutet das rd. 2,4 Mio. weniger Ferkel je Jahr. Um diese Zahl zu kompensieren, wäre eine Leistungssteigerung von rd. 1,15 Ferkel je Sau erforderlich. Realistisch sind jedoch Größenordnungen von 0,15 Ferkeln mehr je Jahr.  

Rein rechnerisch dürften daher gegenüber den Vorjahren rd. 2 Mio. Ferkel aus deutschen Inlandsaufkommen fehlen.

Eine Kompensation aus steigenden Ferkelimporten aus den Niederlanden und Dänemark ist nach den bisherigen wöchentlichen bzw. monatlichen Einfuhrstatistiken nicht zu erwarten.

Eine Teilbestätigung dieser Entwicklung findet sich in den Ferkelpreisen, die gegenüber dem früherem Saisonverlauf nicht gefallen sondern gestiegen sind. Eine weitere entscheidende Ursache sind natürlich die derzeit hohen Schweinepreise, die regelmäßig das Ferkelpreis-niveau zu einem beachtlichen Teil mit sich zieht.

Anders als bei der variablen Schlachtgewichtsveränderung im Rindviehbereich vom Schlachtkalb von 120 kg bis zum ausgemästeten Bullen um 400 kg, variieren die deutschen Schlachtgewichte beim Schwein nur zwischen 94 bis 96 kg. Daraus folgt, dass dem Einfluss der Ferkelzahlen auf die Schweinefleischerzeugung ein dominantes Gewicht zukommt. Die weitere Schlussfolgerung lautet, dass erst eine Erhöhung der Ferkelzahlen vorwiegend über eine größere Sauenhaltung zu einem verstärkten Schweinefleischaufkommen beitragen kann. Allein die Produktionsdauer von einer zusätzlich aufgestallten Jungsau bis zum verkaufsreifen Ferkel dauert mindestens 7  Monate zuzüglich mind. 3 Monate Mastzeit.

Eine Angebotsreaktion auf die derzeit hohen Schweinepreise ist vorerst nicht zu erwarten. Eher sind preisbedingte Nachfrageeinschränkungen zu vermuten, die zu einer Preisberuhigung führen könnten.

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