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08.13
14:12

Mittelfristige Vorschau auf den EU-Schweinefleischmarkt

Mittelfristige Aussichten für den EU-Schweinefleischmarkt 2013 bis 2022

Die EU-27 verfügt über einen Selbstversorgungsgrad bei Schweinefleisch von rd.  110 %. Dieser Prozentsatz soll sich bis 2022 nach Schätzungen der EU-Kommission nur unwesentlich ändern. 

Auf der Produktionsseite wird davon ausgegangen, dass nach den Erzeugungsrückgängen in 2012/13 mit dem 2. Halbjahr 2014 ein Wiederanstieg der Schweinehaltung stattfindet. Die Begründungen liegen in den gesunkenen Futtermittelkursen und den vergleichsweise noch günstigen Schweinepreisen. Gebremst wird die Ausweitung der Erzeugung jedoch durch die zunehmenden Tier- und Umweltschutzauflagen. Bis zum Jahre 2022 wird sich das erreichte Produktionsniveau nur geringfügig steigern lassen und mit rd. 23 Mio. t ein ähnlich hohes Niveau wie zuletzt im Jahre 2011 erreichen.

Die zunehmenden Auflagen in den bisherigen Ballungsgebieten der Schweinehaltung werden dazu führen, dass andere Standorte an relativen Wettbewerbsvorteilen gewinnen werden und dementsprechend  werden sich die Investitionsstandorte verlagern. Der Prozess aber braucht Zeit 

Auf der Nachfrageseite wird von keiner nennenswerten Verbrauchsänderung ausgegangen. Der rückläufige Pro-Kopf-Verbrauch in der gesamten EU wird durch den geringen Bevölkerungszuwachs ausgeglichen. Die früheren Unterschiede zwischen den Entwicklungen in der alten EU-15 und den neuen Mitgliedsstaaten sind geringer geworden. Der Pro-Kopf-Verbrauch in den EU-10-Staaten wird mit steigender Tendenz um rd. 1 kg höher  geschätzt, während  der Konsum in der alten EU-15 entsprechend rückläufig ist. Der wesentliche Hintergrund für diese Entwicklung ist die Einkommenshöhe, die im Osten noch zu steigenden, im Westen jedoch zu fallenden Fleischverbrauch tendiert.

Der Schweinefleischhandel wird weitgehend unverändert eingeschätzt. Auf der Importseite ist er so gut wie bedeutungslos. Auf der Exportseite wird eine Größenordnung von unter 2 Mio. t geschätzt. Damit gehören die Jahre 2011 und 2012 mit fast 2,2 Mio. t Ausfuhr der Vergangenheit an. Die Stagnation im Drittlandgeschäft wird begründet mit der zunehmenden Selbstversorgung bisheriger transportnaher  Importstaaten wie u.a. Russland und der begrenzten Wettbewerbsfähigkeit Europas zu anderen Schweinefleischexporteuren wie USA, Kanada und Brasilien insbesondere im asiatischen Geschäft wie Japan, China u.a..

Fazit:

Die EU-Schweinefleischerzeugung wird sich im kommenden Jahrzehnt nicht auf Wachstum einrichten können, sondern wird sich innerhalb der EU konsolidieren und neu ausrichten. Die Chinesen besorgen sich ihren Schweinefleischbedarf  jedenfalls nicht in 1. Linie in Europa. Russland wird sein langfristiges Ziel, auf absehbare Zeit autark in Sachen Schweinefleisch zu werden, hartnäckig weiter verfolgen.

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