Fleischrinderbestand in den USA am 1. Juni 2013
Die vierteljährlich stattfindende Erhebung des US-Mastrinderbestandes zum Stichtag 1. Juni 2013 ergab einen langsamer werdenden Rückgang um 3 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Üblicherweise findet eine stichprobenartige Erfassung derjenigen Rinderbestände statt, die in Einheiten oberhalb von 1.000 Tieren gehalten werden. Das Absinken der Rinderbestände nahm ihren Ausgang anläßlich der Trockenheit im vorigen Sommer, wo in den zentralen Rinderstandorten des Südwestens das Futter zur Neige ging und die Farmer zum Abschlachten der Tiere gezwungen waren. Eine grundlegende Wiedererholung der Bestände steht noch aus, weil mangelndes und teures Futter immer noch nachwirkt. Die Kategorie der in den Feedlots aufgestallten Tiere wurde mit 2 % Minus gezählt. Die im Mai 2013 vermarktungsreif gewordenen Tiere lagen 2 % unter dem Vorjahreszeitraum. In einigen Regionen des Südwestens besteht weiterhin ein hohes Niederschlagsdefizit.
Das notgedrungen hohe Schlachtaufkommen hat die Rindernotierungen bei den Fressern ebenso wie beim Schlachtvieh unter Druck gesetzt. Eine Preiserholung ist aufgrund des geringen Nachwuchses zu vermuten. Dazu muss aber auch die zukünftige Nachfrage und der Außenhandel passen.
Die amerikanischen Rindfleisch-Im- und Exporte halten sich knapp die Waage. Zurzeit überwiegt mal wieder die Netto-Einfuhrsituation. Das knappe Inlandsschlachtaufkommen hat die Exporte zurückgedrängt. Lediglich die Nachbarländer Mexiko und Kanada sind im Austausch mit Lebendvieh noch größere Abnehmer. Japan bleibt größter Importeur aus den USA. Nachgelassen haben vor allem die US-Einfuhren aus Australien, deren Exporte zunehmend auf den chinesischen Markt umgelenkt werden. Neuseeland strebt seinen saisonalen Tiefpunkt („Winterperiode“) der Rinderschlachtungen an, so dass die Verladungen in Richtung USA vorerst kleiner ausfallen.
Der Wiederaufbau der US-Rinderbestände wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen.