USDA: US-Schweinefleischerzeugung 2017 nochmal höher – niedriges Preisniveau erwartet
In der jüngsten Okt.-Ausgabe schätzt das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) die US-Schweinefleischerzeugung 2016 um 1,7 % höher ein als im Vorjahr. Damit liegt das Produktionsniveau um rd. 8,5 % über dem Durchschnitt aus den Jahren 2011 -2015.
Für das Jahr 2017 prognostiziert das USDA eine weitere Zunahme der Erzeugung um 3,8 % zum laufenden Jahr.
Im Vergleich zum 5-Jahresmittel würde dann eine Steigerung von über 12 % erreicht sein.
Für die USA steht ein dramatisches Jahr 2017 im Fleischsektor bevor. Nicht nur die Schweinefleischmengen steigen, sondern auch die Geflügelfleischerzeugung und nach dem Einbruch 2014/15 ist auch wieder Rindfleisch auf dem Vormarsch. Schon jetzt liegen die aktuellen US-Rindfleischpreise nur noch auf halbem Niveau gegenüber dem Jahre 2014.
Angesichts eines gesättigten Inlandsmarktes werden die USA dringend auf steigende Exporte angewiesen sein. Das Problem ist u.a. ein steigender Dollarkurs, der die Wettbewerbsfähigkeit beim Auslandsgeschäft schwieriger gestaltet. Umso mehr werden die inländischen Marktpreise unter Druck geraten.
Im Jahresverlauf 2017 wird von einer saisontypischen Entwicklung ausgegangen. Üblicherweise fällt die Erzeugung zu den Sommermonaten hin ab und steigt mit dem 3. Quartal wieder an. Für 2017 spielt sich dieser Verlauf auf einem höheren Niveau ab.
Das USDA schätzt unter Zuhilfenahme der Schweinefutures an der Chicagoer Börse US-Schweinepreise umgerechnet zwischen 1,05 €/kg bis 1,21 €/kg auf Erzeugerstufe. Das anhaltend niedrige Niveau soll durch Verringerungen der Futtermittelpreise teilweise abgedeckt werden. Dennoch wird von Verlusten bei der Schweinefleischerzeugung ausgegangen.
Für die EU hat die EU-Kommission (EU-KOM) in ihrer jüngsten Kurzzeitvorausschau die Schweineproduktion 2017 um - 0,3 % niedriger veranschlagt. Im EU-Geflügelfleischbereich wird jedoch eine Steigerung von 1,7 % erwartet, während es im Rindfleischsektor wenig Veränderungen geben soll.
Angesichts der internationalen Vernetzung über das Exportgeschäft der beiden Regionen sind Beeinträchtigungen auch für die EU nicht auszuschließen. Zum Dreh- und Angelpunkt im Jahre 2017 könnte ein nicht mehr boomender Absatzmarkt China werden.