PEDv wird zum ernsten Problem - Hohe US-Preissteigerungen – Folgen für die EU?
Die in den USA sich ausbreitende tödliche Ferkeldurchfallseuche PEDv (Porcine Epidemic Diarrhoe) nimmt mittlerweile bedenkliche Ausmaße an. Seit April 2013 bis Mitte März 2014 wurden über 4. 500 Betriebe befallen. Mindestens in jedem dritten Betrieb wird das Virus bestätigt. Die Verbreitung erfolgt auf bisher noch unerforschten Übertragungswegen und hat von seinem Ausgangsort North Carolina (USA) den größten Teil aller US-Staaten erreicht. Mittlerweile werden auch Funde in Kanada und Mexiko bestätigt. Impfmaßnahmen gibt es zurzeit nicht. Forschungsarbeiten und Erprobungen laufen auf Hochtouren.
Der Virus ist für Ferkel unter 3 Wochen tödlich, weil bis zu diesem Zeitpunkt keine Antikörper gebildet sind. Für ältere Tiere verläuft die Erkrankung glimpflicher bis hin zur völligen Resistenz bei Altsauen.
Die aktuellen Schätzungen gehen von etwa 13 bis 15 % zusätzlichen Ferkelverlusten aus. Diese ausgefallenen Ferkel werden als Schlachtschweine ab Ende Mai bis weit in den Sommer 2014 hinein fehlen. In diesem Zeitraum fällt der Höhepunkt der Barbecue Saison mit einem hohen Bedarf an Grillartikeln.
Schon jetzt sind die Börsenkurse für Lean Hogs im Liefertermin Apr 2014 um über 25 % auf rd. 1,95 €/kg SG gestiegen. Marktexperten rechnen mit zukünftigen US-Preisen im Sommer 2014, die auf umgerechnet 2,20 €/kg und darüberhinaus steigen könnten.
Als weltgrößter Exporteur werden die USA ihre Ausfuhren nicht im ursprünglichen Maße fortsetzen können. Die Mengen werden nicht im notwendigen Umfange zur Verfügung stehen und die Preisforderungen gegenüber den Mitbewerbern vergleichsweise zu hoch ausfallen. Es stellt sich auch die Frage nach möglichen Importsperren einzelner sensibler Länder wie z. B. Japan.
Die EU ist zweitgrößter Exporteur auf Weltebene und könnte von der Menge her durchaus ausgleichend einspringen. Allerdings steht das ungelöste Problem der Afrikanischen Schweinepest im Wege.