PEDv in den USA - Folgen für das internationale Schweinefleischgeschäft.
Die Verbreitung der PEDv (Tödliche virale Durchfallerkrankung bei Saugferkel) in den USA scheint nach dem bisherigen Werdegang nicht zu einem gleich starken Seuchenzug zu werden, wie das in den ersten Frühjahrsmonaten 2014 der Fall war.
Die Verschleppung des gefährlichen Virus beschleunigt sich in der kalten Jahreszeit besonders stark. Die Hygienemaßnahmen werden bei Frosttemperaturen in ihrer Wirkung gehemmt. Das Virus selbst verliert selbst bei niedrigen Temperaturen nicht an Ansteckungsgefahr.
Nach wie vor entwickeln die verfügbaren Impfmaßnahmen nur eine 40 %ige Effizienz. Man ist jedoch davon überzeugt, dass die verstärkten Vorsorgemaßnahmen dazu geführt haben, dass die Seuche nicht den vorjährigen Ausbreitungsgrad erfährt. Die Zahl der wöchentlichen Neuausbrüche pendeln um die 100 je Woche. Im Vorjahr wurde Mitte/Ende Febr. der Höhepunkt mit über 300 Fällen je Woche zeitweise überschritten.
Aber noch ist man sich nicht sicher, denn die Erhebungsmethode hat sich seit Juni 2014 verändert, so dass eine volle Vergleichbarkeit mit den vorherigen Zahlen nicht gewährleistet ist.
Die PEDv hat schwerwiegende Folgen auf den Markt. Sollten höhere Verluste ausbleiben, werden erheblich mehr Ferkel bzw. Mastschweine an den Markt kommen. Die Angebotssteigerung wird durch gestiegene Sauenzahlen und Beibehaltung der erhöhten Mastendgewichte gleich doppelt verstärkt. Schon jetzt sind die Börsenkurse auf 1,25 € je kg regelrecht abgestürzt.
So erfolgreich des Jahr 2014 für die US-Schweinehalter war, für 2015 kalkuliert man mit erheblichen Verlusten, weil der Inlandsverbrauch weitgehend gesättigt und das Absatzventil Export durch den starken Dollarkurs eng begrenzt ist.
Die Internationale Konkurrenz ist für die USA als weltgrößten Schweinefleischexporteur hart. Die Brasilianer bieten Schweinefleisch für umgerechnet um 1 € je kg an. Die EU kann Teilstücke vom Schwein aufgrund des schwachen Euro günstig anbieten.
Andererseits werden überschüssige US-Schweinefleischmengen in den Export gedrückt worden mit der Folge deutlicher Kursabsenkungen. Das werden alle am Markt Beteiligten zu spüren bekommen. Die EU ist direkt nach den USA der zweitgrößte Exporteuer auf dem Weltmarkt.