Private Lagerbeihilfenaktion (PLH) beginnt am Montag 09. März 2015
Entsprechend der Durchführungsverordnung der EU-Kommission können ab Mo, 09.03.2015 Anträge auf die Bezuschussung von eingelagertem Schweinefleisch beantragt werden. Als Grund für die PLH-Aktion werden die schwachen Schweinepreise im Zusammenhang mit dem russischen Importverbot genannt.
Die Mindestmengen für die unter Verschluss zu bringenden Teilstücke betragen bei knochenlosem Fleisch 10 t und im Falle knochenhaltiger Partien 15 t.
Die Lagerdauer kann zwischen 90, 120 und 150 Tagen gewählt werden.
Je nach Art der Teilstücke und Lagerdauer beträgt der Zuschuss zwischen 210 und 305 € je t.
Die Beihilfen sind gemessen an den letzten PLH-Aktionen im Jahre 2011 um 40 % kleiner ausgefallen. Möglicherweise bremsen die kleineren Beträge die Teilnahme.
Die Maßnahme ist umstritten. Die Maßnahme kommt grundsätzlich zu spät. Sie hätte während der langen Preisphase mit Kursen unter 1,30 € je kg stattfinden müssen, um die Tiefstpreisspanne auszuhebeln. Jetzt befindet sich der Markt bereits in der Selbstreinigungsphase.
Es findet grundsätzlich keine Marktentlastung statt, sondern die Angebotsmengen werden nur zeitlich verschoben. Die Auslagerung nach 3, 4 und 5 Monaten erfolgt in einer Zeit, wo wegen der Grillsaison aufsteigende Preise erwartet werden. Die bekannten Lagermengen werden bei der Preisfindung berücksichtigt werden, so dass der erwartete Preisauftrieb sowohl von der Höhe wie von der Zeitdauer nachteilig beeinträchtigt wird.
Die zurzeit ohnehin stattfindende Bevorratung von Schweinefleischmengen für die Grillsaison auf privater Basis wird jetzt teilweise durch PLH-Mengen ersetzt werden, so dass ein zusätzlicher Nachfrageeffekt minimal ausfällt. Damit wird die erhoffte preisstützende Wirkung sich kaum nennenswert entfalten können. Wenn die Schweinepreise dennoch zunehmen, dann aus anderen Ursachen heraus.
Je nach Umfang der eingelagerten Mengen wird in Kenntnis des zukünftigen Angebots bei der Auslagerung in der Zwischenphase eine verhaltene Preisentwicklung zu erwarten sein.
Im Verwaltungsausschuss der EU-Kommission wurde Deutschland als Gegner der Maßnahme überstimmt. Vehementes Interesse kam aus Frankreich, Spanien und Polen.