Dänische Schweinefleischexporte mit erheblichen Einbußen (7-Monats-Vergleiche)
Die seit Jahren auf Wachstumskurs fahrenden dänischen Schweinefleischausfuhren haben in jüngerer Zeit mehrere kräftige Dämpfer bekommen. Zum 2. Jahr in Folge zeigen die Exporte der ersten 7 Monate deutliche Einschnitte in einer Größenordnung von 20 %.
Die entscheidenden Kürzungen sind im Export nach Deutschland aufgetreten. Die ehemals rd. 360.000 t Schweinefleischausfuhren nach Deutschland sind unter die Marke von 300.000 t gefallen. Dennoch entfallen immer noch 30 % der dänischen Exporte auf Deutschland.
In alter Tradition liefert Dänemark rd. 50.000 t Bacon nach Großbritannien. Infolge des starken Rückgangs der britischen Eigenerzeugung im letzten Jahrzehnt haben die Einfuhren anderer Schweinefleischteile in der Größenordnung von weiteren 70.000 t den Weg von Dänemark nach Großbritannien gefunden. In den letzten 3 Jahren hat sich das Volumen aber nicht mehr ganz halten können.
Polens Schweinefleischeinfuhren aus Dänemark haben sich seit dem polnischen Beitritt zur EU auf etwas mehr als 100.000 t vergrößert. Dänemarks jahrzehntelang gewachsene Schlagkraft beim internationalen Schweinefleischexport hat sich schnell gegen die Konkurrenz aus Deutschland und anderen Ausfuhrländern durchsetzen können. Aber auch hier sind Grenzen erreicht worden.
Der weite Weg nach Italien mit wertvollen Teilstücken wie Schinken hat sich ebenfalls in den letzten Jahren gerade halten können.
Noch weitere Wege nach China und Hongkong finden dänische Neben-/Abfallprodukte in einer Menge von 100.000 t, die in den asiatischen Ländern immer noch als Delikatesse angesehen werden. Niedrige Einstandspreise und die Vermeidung von Entsorgungskosten gestalten den Export rentabel.
Auf hohem und höchstem Qualitäts- und Preisniveau spielen sich die japanischen Importe ab. Allerdings sind die früher üblichen Ausfuhrmengen Dänemarks von über 80.000 t auf rd. 50.000 t gefallen.
Die russischen Schweinefleischeinfuhren aus Dänemark sind ebenfalls weniger geworden. Die ersten 7 Monate 2013 zeigen allerdings eine leichte Aufwärtstendenz. Ob das von Dauer sein wird, ist eher fraglich.
Dänische Fleischspezialitäten lassen sich auch im weltgrößten Exportgebiet den USA absetzen. Das Jahr 2013 zeigt aber deutliche Einschnitte, denn auch die USA haben erhebliche Schwierigkeiten ihre wegen „Ractopamine“ gesperrten Schweinefleischausfuhren nach Russland anderweitig unterzubringen.
Die dänische Schweinefleischindustrie steht vor einer neuen Herausforderung, Produktion, Verarbeitung und Vermarktung zu konzentrieren und sich neu zu positionieren. Die Zeiten des ständigen Wachstums sind vorbei.