EU-Schweineschlachtungen fallen weiter – Preise stabilisieren sich knapp über 1,70 €/kg - EU-Expertengruppe kommt zu gegenteiligen Ergebnis der EU-Kommission
Die bei der Europäischen Kommission angegliederte Expertengruppe für den Schweinefleischmarkt kommt in ihrer jüngsten Analyse aufgrund anderer Datengrundlage zu dem Ergebnis, dass die Schweineschlachtungen im 1. Halbjahr nicht zu-, sondern abnehmen. In ihrer Kurzzeitanalyse hatte die Kommission noch in der Herbstausgabe 2013 auf der Grundlage von übermittelten Viehzählungsdaten ausgewählter EU-Mitgliedsländer eine Steigerung des Lebendangebotes im 1. Halbjahr 2014 prognostiziert.
Die Expertengruppe hinterfragt die Viehzählungsergebnisse mit Hilfe von Erfahrungswerten und Plausibilitätskontrollen und kommt dabei zu entsprechenden Korrekturergebnissen, die die Grundlage ihrer Vorschätzung liefern.
Für das laufende 4. Quartal 2014 geht man von einer Verringerung der Schlachtungen um -3,3 % gegenüber dem Vorjahresquartal aus. Die für diese Zeitspanne zugehörigen Preise werden auf 1,72 €/kg nach europäischen Notierungsmuster eingestuft. Deutsche Notierungen weichen davon ab.
Im 1. Quartal 2014 sollen die Schweineangebote um -0,9 % hinter den Vorjahreswerten zurückbleiben. Unter Berücksichtigung des jahreszeittypischen schwachen Verbrauchsverhaltens werden die Preise im Durchschnitt von Jan – März 2014 auf rd. 1,70 €/kg geschätzt.
Im 2. Quartal 2014 wird immer noch ein leichter Rückgang der Schlachtzahlen von -0,3 % vorausgesehen, aber aufgrund des saisonal zunehmenden Verbrauchsverhaltens in den Monaten April, Mai, Juni schätzt man die Preise vorsichtig etwas höher auf rd. 1,71 €/kg.
Für die USA werden ähnliche Preisverläufe festgestellt und u.a. mit Hilfe von Börsennotierungen vorausgeschätzt. Mit großzügigen Abstrichen bei den Einzelheiten ist eine gewisse Parallelität zwischen den US- und EU- Preisen zu beobachten. Das kommt nicht von ungefähr, denn beide Regionen sind in großem Stil auf den internationalen Export ausgerichtet. Zusammen bestreiten beide Ausfuhrgebiete rd. zwei Drittel des Welthandels mit Schweinefleisch. Beim daraus entstehenden Konkurrenzverhältnis sind Angleichungen bei der grundsätzlichen Preisentwicklung unausweichlich.