(AMI) Europaweit stockte zuletzt die Schweinefleischnachfrage im Zuge der kühlen und wechselhaften Witterung. Im vergangenen Jahr waren die Temperaturen bereits früher grillfreundlicher und wärmer als dieses Jahr. Bei einem zeitgleich europaweit größeren Aufkommen an Schlachtschweinen beklagen die industriellen Schweinefleischvermarkter die Absatzmöglichkeiten massiv. Hohe Bestände in den Gefrier- und Kühlhäusern begrenzen die Erlösmöglichkeiten im Handel mit frisch gekühlter Ware. Im internationalen Geschäft wird zudem von einem starken Wettbewerbs- und Preisdruck berichtet.
In Frankreich ist das Aufkommen an Schweinen größer als die Nachfrage, da in der aktuellen Woche der 8. Mai als Feiertag und auch in der nächsten Woche Christi Himmelfahrt die Schlachtaktivitäten einschränken. Die Schweinefleischnachfrage ist schwach, da die kalte, wechselhafte Witterung mit Regen nicht zum Grillen einlädt. Bei der letzten Notierung gab der Leitpreis nochmals leicht mit 1,3 Ct je kg nach. Auch von Seiten belgischer Schweinefleischvermarkter wird über die schwache Schweinefleischnachfrage geklagt. Schweinefleisch lässt sich nur mit deutlichen Preisabschlägen platzieren. Es ist sehr schwer Abnehmer zu finden. Osteuropäische Importeure fordern im Fleischhandel aufgrund der stockenden Nachfrage noch deutlichere Preisabschläge als bisher. Der polnische Schweinemarkt war zuletzt mit einem Minus von 9 Ct/kg auf vergleichbar gerechnet 1,31 EUR/kg SG für Schweine der Hkl. E stark rückläufig. Aus den Niederlanden wird über Überhängen an Schlachtschweinen berichtet, da hier 2 Feiertage mehr als in den Nachbarländern die Schlachtaktivitäten deutlich begrenzen. Die rückläufigen Erlösmöglichkeiten im Fleischhandel führen in Italien dazu, dass die Schweinepreise fortgesetzt unter latentem Preisdruck stehen. Spanische Fleischexporteure hoffen, dass in der 2. Jahreshälfte der EU-Export ins Drittland unterstützt durch den niedrigen Eurokurs stärker als bisher anspringt. Im Moment beklagen auch spanische Vermarkter den Preisdruck gegenüber Lieferanten aus Deutschland und den USA. Trotz allem hat sich kurzfristig die Marktlage in Spanien leicht entspannt, da die Schlachtereien etwas aufnahmefähiger sind als in den vergangenen 2 Wochen.