(AMI) – Europaweit sind eine zunehmende Stabilisierung der Schweinepreise und eine Entspannung des relativ großen Aufkommens an Schweinen zu spüren. Von einer Trendwende sprechen viele Marktbeteiligte allerdings noch nicht, da mit Blick auf den Kalender um Weihnachten herum die Preisfindung unsicher ist. Der Grund dafür ist die Ankündigung der Schlachtereien, ihre Aktivitäten infolge der verkürzten Werkwochen deutlich zurückzufahren. Es gibt aber demgegenüber aber auch erste Stimmen auf Erzeugerseite, die darauf hoffen, dass die Einstandspreise ihren Tiefpunkt bis zum Jahreswechsel gefunden haben könnten.
In Belgien ist das Angebot an Schweinen leicht größer als die Nachfrage der Schlachtereien. Die Schlachtgewichte schrauben sich von Woche zu Woche nach oben. Aktuell sind die schlachtreifen Tiere 1 kg schwerer als einen Monat zuvor, sowie 0,65 kg schwerer als zur gleichen Zeit im Vorjahr. Die Preisprognose für die neue Woche lautet mehrheitlich unverändert.
In Frankreich scheinen die Schweinepreise kurzfristig ihren Tiefpunkt erreicht zu haben. Insgesamt lautet der Preistrend knapp behauptet. Lediglich exportorientierte Unternehmen fordern noch einen leichten Preisabschlag. Die Vermarkter mit Schwerpunkt Inlandsgeschäft können mit dem derzeitig niedrigen Preisniveau leben. Die inländische Schweinefleischnachfrage in Frankreich könnte besser sein, da die Verbraucherpreise immer noch auf ihrem relativ hohen Niveau verharren, das mit der politischen Vorgabe von Mindestpreisen initiiert wurde. Auch wenn die Erzeugerpreise deutlich an Wert verloren haben, blieben die Ladenverkaufspreise fast unverändert, sodass sich die Spanne im französischen Lebensmitteleinzelhandel spürbar vergrößert hat. Damit verbunden ist aber auch eine Kaufzurückhaltung der Verbraucher.
In Spanien übersteigt das Angebot immer noch die Nachfrage. Die Schlachtgewichte sind sehr hoch, 6 kg über dem Niveau des August und 2 kg über Vorjahresniveau. Der Druck auf die Schweinepreise wird geringer, nunmehr lautet die Tendenz unverändert bis leicht schwächer.
In Italien werden stabile Preise erwartet. Angebot und Nachfrage nach Schweinen halten sich hier die Waage.