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04.19
11:24

Schweinepreise in steiler Aufwärtsentwicklung

+ 30 ct/kg binnen 4 Wochen und keine Hauspreise?! Vor einigen Wochen wurde noch um +3 ct/kg gekämpft!

Was hat sich so grundlegend geändert?

Auf der Angebotsseite ist festzustellen, dass seit Beginn des Jahres 2019 die durchschnittlichen Schlachtzahlen Monat für Monat von etwas über 1 Mio. Stck. auf mittlerweile etwas über 900.000 Stück gefallen sind.

In der Anfangsphase dieser Zeitspanne kam diese Entwicklung der schleppenden Nachfrage nach den Feiertagen zugute, so dass keine Preisänderungen notwendig erschienen. Mit Wiedereinsetzen des üblichen Einkaufsverhaltens beim LEH und den Verarbeitungsbetrieben wurden die Angebots-Nachfrageverhältnisse etwas angespannter. Für eine Preisanhebung war jedoch wenig Bereitschaft auf der Abnehmerseite zu erkennen, weil diese im Weiterverkauf nicht durchgesetzt werden konnten. Selbst das Argument der Schlachthaken-Auslastung konnte nicht überzeugen.

Der fortdauernde Rückgang der Schlachtzahlen führte jedoch im weiteren Verlauf dazu, dass die Lagerbestände zunehmend in Anspruch genommen werden. Und das in einer Zeit, wo üblicherweise der Vorratsaufbau für die Grillsaison anlaufen sollte. In allerjüngster Zeit fielen die Schlachtzahlen so deutlich zurück, dass auch der laufende Absatz gefährdet schien. Die Voranmeldungen signalisieren keine grundlegende Änderung der absehbaren Entwicklung.

Die Grillsaison rückt näher heran und fordert einen zunehmenden Vorratsaufbau, der mit den vorhandenen Angebotsmengen jedoch nicht hinreichend zu bedienen ist. In der Grillsaison kann die Nachfrage im Regelfall nicht aus den laufenden Schlachtungen bedient werden. Steigende Preise sind vorprogrammiert.

In einer Art Verstärkerfunktion kam von der Exportseite her eine sich aufbauende zunehmende Nachfrage aus China, die weltweit bereits zu steigenden Preisen in allen führenden Exportländern geführt hat. Zwar handelt es sich dabei um weniger preisbestimmende Teilstücke, aber die immense Hebelwirkung großer chinesischer Importmengen darf nicht übersehen werden. Und: Die Aussichten auf weitere Importsteigerungen der Chinesen im Sommer und Herbst dieses Jahres ist angesichts der ASP-Ausfälle unabweisbar.

Die EU gehörte in der Vergangenheit mit einem Anteil von 55 % mit Deutschland an der Spitze zu den weltweit führenden Lieferländern nach China. Angesichts der knappen Lebendangebote hierzulande wird die chinesische Nachfrage nicht in vollem Umfange zum Zuge kommen. Ausnahme bildet jedoch Spanien mit seinen überdurchschnittlich steigenden Schweinebeständen. Die spanische Ausrichtung auf den Drittlandexport treibt den Selbstversorgungsgrad auf über 170 %.

Vor diesem Hintergrund werden höhere Schweinepreise von 30 ct/kg ohne hörbaren Widerspruch von der Schlachtseite akzeptiert.

Günstige Preisaussichten 2019, aber die ASP nicht vergessen.

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