Schweinefleischexporte aus der Ukraine nach Europa?
Noch vor 2 Jahren sollte die Schweineproduktion in der Ukraine um 25 % wachsen, um die Selbstversorgung von 75 auf 100% zu steigern. Darüberhinaus hegte man die Hoffnung, dass größere Exporte ins benachbarte Russland möglich sein könnten.
Jetzt fürchtet man eine große Pleitewelle. Die Preise liegen unter einem Dollar je kg LG. Die Erzeugungskosten betragen jedoch 1,40 bis 1,60 $ je kg LG. Höchstens 10 % der Betriebe sind noch in der Lage, profitabel zu wirtschaften, für den großen Rest werden rote Zahlen geschrieben.
Die Schweinehaltung in der Ukraine ist dreigeteilt. Auf dem Lande werden fast 35 % der Schweine in Hinterhöfen zur Eigenversorgung gehalten. Weiter 20 % sind in kleinen Einheiten organisiert. In den industriell bewirtschafteten Großbetrieben stehen die restlichen Schweine für die Versorgung in den Ballungszentren.
In den Hinterhofhaltungen dienen die Schweine häufig der Abfallentsorgung, so dass deren Kosten sehr gering zu Buche schlagen. Kritisch sind die Kleinhaltungen. Bei fallenden Preisen wird ihre Zahl schnell heruntergefahren, um die Verluste klein halten. Das dadurch schlagartig ansteigende Angebot drückt die Preise noch weiter herunter.
Selbst in den Großbetrieben geht die Rechnung nicht mehr auf. Der ukrainische Schweinewirtschaftsverband rechnet mit einer größeren Pleitewelle. Der Staat solle dafür sorgen, dass Schweinefleisch aus dem Lande ausgeführt wird, um eine Entlastung zu bewirken. Als Zielländer werden ausgerechnet Europa und China genannt.