Cold Storage Report: US-Kühlhaus-Fleischvorräte so niedrig wie lange nicht mehr
Der monatliche USDA-Bericht zu den Kühlhausvorräten an Fleisch bleibt im Monat November mit rd. 800.000 t weit unter den Zahlen früherer Jahre zurück. Während in den Frühjahrsmonaten noch ein leichter Bestandsaufbau versucht wurde, mußte bei nachgebenden Fleischaufkommen aus der Rinder- und Schweinbranche immer mehr für den laufenden Konsumbedarf abgezweigt werden. Der in den Sommermonaten übliche Bestandsaufbau unterblieb. Auch für die bevorstehenden Wintermonate ist mit keiner nennenswerten Verbesserung der Fleischbestände zu rechnen.
Das größte Defizit besteht bei US-Rindfleisch. Die Rinderbestände haben sich nach den Trockenjahren und den Zeiten hoher Futterkosten noch nicht wieder ausreichend erholt. Für den Wiederaufbau werden vermehrt Färsen zurückbehalten, so dass die verfügbare Fleischmenge nochmal reduziert wird. Die Knappheit an US-Rindfleisch wird sich auch bis ins Jahr 2015 hinein erstrecken.
Zu wenig Fleisch kommt auch aus dem US-Schweinesektor. Grund ist die PEDv-Seuche, die zu erheblichen Ausfällen bei den Ferkeln geführt hat. Trotz um 5 bis 8 kg gesteigerter Schlachtgewichte fiel das Schlachtaufkommen um mehr als 9 % zurück. Der Höhepunkt der Fehlmengen wurde in der Zeit von Juli bis September 2014 erreicht, ausgerechnet in der Barbecue-Saison.
Die tödliche Durchfallerkrankung bei Saugferkeln (PEDv) hat sich über das ganze Jahr 2014 hinweg auf einem Niveau von 80 bis 100 wöchentlichen Ausbruchsfällen gehalten. Die Spitze lag im Febr. 2014 bei 350 gemeldeten Betrieben. Die bevorstehende kalte Winterperiode begünstigt die Verbreitung infolge geringerer Wirksamkeit der Hygienemaßnahmen. Die jüngsten Berichte deuten bereits auf einen Wiederanstieg in diesem Winter hin.
Die Erwartungen an das Jahr 2015 setzen auf steigende US-Sauenbestände und einen weniger großen Anstieg der Seuchenausbreitung infolge intensiver Vorsorgemaßnahmen.
Die US-Geflügelfleischbranche ist zwar um 3 % gestiegen, konnte aber die Ausfallmengen im Rotfleischsektor nicht ausgleichen. Weitere Zuwachsraten werden zwar erwartet, allerdings braucht der Aufbau zusätzlicher Kapazitäten einen gewwissen Zeitraum aufeinander abgestimmter Investitionen von der Bruteiererzeugung über die Mast bis hin zu den Schlacht- und Zerlegebetrieben.
Die Fleischversorgung in den USA soll nach den Einschätzungen des USDA im Jahre 2015 deutlich besser werden als im Vorjahr, aber immer noch von den vorgenannten Einschränkungen in engen Grenzen gehalten werden.