US-Schweinebestand am 1. Sept.-15 um 4 % höher als im Vorjahr
Die Bestandsaufnahme der Schweinehaltung in den USA zum Stichtag 1. Sept. 2015 ergab rd. 68 Mio. Tiere. Gegenüber dem Vorjahr errechnet sich eine Steigerung um 4 %, gegenüber der Juli-Viehzählung wurden 2 % mehr Schweine festgestellt. Das sind die höchsten Tierzahlen seit Beginn der Schweinezählung in den USA.
Die Sauenzahlen liegen jetzt knapp unter den 6 Mio. Stück Grenze. Gegenüber dem Vorjahr wurde ein Steigerung von 2 % ermittelt, gegenüber dem Juli-15-Termin ein Zuwachs von 1 %. Die Zahl der ferkelführenden Sauen hat sich nach den Rückgängen in den vorhergehenden Jahren wieder deutlich erholt.
Die Produktivität der Sauenhaltung ist deutlich gestiegen. Je Wurf werden jetzt durchschnittlich 10,36 Ferkel je Sau gezählt. Damit wird die Reproduktionsleistung auch eines leicht geminderten Sauenbestandes überkompensiert.
Die Bestandszahlen zeigen, dass die schwere Krise der PEDv-Epidemie (tödlicher Ferkeldurchfallvirus) im Jahre 2013/14 weitgehend überwunden ist. Die Sauen- und Schweinebestände sind wieder aufgebaut worden und besitzen den Schwung eines weiteren Wachstums.
Allerdings steht die kritische Winterperiode noch bevor. Das Ferkelvirus tritt insbesondere in der kalten Jahreszeit mit Schwerpunkt Jan/Febr/März in Erscheinung. In den beiden letzten Jahren wurden in diesen Monaten zwar erhöhte Seuchenfälle gemeldet, haben aber bei weitem nicht die Größenordnung des Jahres 2013/14 erreicht.
Für die ersten Monate 2016 geht man davon aus, dass das Virus in Grenzen gehalten werden kann. Es gibt eine Reihe von Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung. Entscheidend ist, dass man besser als 2013 auf die Gefahren vorbereitet ist.
Steigende US-Schweinezahlen bedeutet anhaltend hoher Konkurrenzdruck zwischen den beiden größten Exportgebieten EU und USA bis weit ins Jahr 2016 hinein. Keine guten Aussichten für notwendige höhere Schweinepreise.
Infolge der starken Abwertung des Real könnte Brasilien wieder stärker in den Vordergrund des Exporthandels treten. Allerdings bleibt das Ausfuhrpotenzial in engen Grenzen zwischen 550.000 bis 650.000 t im Vergleich zu den USA und EU mit jeweils mehr als 2,2 Mio. t Schlachtgewichtbasis gerechnet
Möglicherweise öffnet sich das Importventil China noch etwas mehr. Das chinesische Versorgungsdefizit ist ausreichend groß, um die Schweinefleischeinfuhren wachsen zu lassen. Allerdings bedarf es dazu auch der entsprechenden Kaufkraft, die durch die wirtschaftliche Schwäche und der abgewerteten chinesischen Währung an Potenzial verloren hat.