US-Schweinefleischerzeugung war 2015 um 7,5 % höher als im Vorjahr
Zum Stichtag 1. Dez. 2015 wurden in den USA 68,4 Mio. Schweine gezählt. Das ist der höchste Bestand seit 1988. Zum Vorjahr errechnet sich ein Zuwachs von 1 %; im Vergleich zur Sept.-15 -Bestandsaufnahme gibt es nur eine unwesentliche Steigerung.
Im kleinflächigen Deutschland wurden am 3. Nov. 2015 rd. 27,5 Mio. Schweine insgesamt und knapp 2 Mio. Sauen gezählt.
Der US-Sauenbestand beträgt 6 Mio. Tiere, ebenfalls 1 % höher als im Vorjahr. Die Ferkelleistung der Sauen ist wieder rapide angestiegen. Nach dem katastrophalen Einbruch im Jahre 2013/14 durch die tödliche Durchfallerkrankung bei Saugferkeln (PEDv) hat sich - trotz weiter vorhandener Krankheitsfälle - die Seuche weniger stark über die USA ausgebreitet. Die Leistungsentwicklung knüpft wieder an den Trend der früheren Jahre an.
Die US-Schweinefleischerzeugung 2015 wird gegenüber dem Vorjahr um 7,5 % höher eingestuft. Für ganze 2016 rechnet man mit einer knappen 1 %-igen Steigerung.
Im I. Vierteljahr 2016 errechnet sich aus der Bestandsentwicklung noch eine überdurchschnittliche Zunahme, aber für den restlichen Teil des Jahres wird nur eine sehr geringe Zuwachsrate erwartet. Der jahreszeitlich typische Angebotsverlauf bleibt erhalten: unterdurchschnittliche Produktion im II. und III. Quartal und hohe Mengen im letzten Teil des Jahres. In der wärmeren Jahreszeit fallen die Schlachtgewichte regelmäßig niedriger aus.
Für das Jahr 2017 schätzten Marktexperten nach den ersten vorläufigen Berechnungen wieder höhere Erzeugungsmengen an US-Schweinefleisch. Steigende Sauenzahlen, höhere Ferkelproduktivität und immer noch hohe Schlachtgewichte sind wesentliche Säulen dieser Entwicklung.
Die zukünftigen Erwartungen an die US-Schweinepreise kann man an den Terminkursen der Chicagoer Börse ablesen. Ausgehend von den aktuell niedrigen Kursen im Dez.-15 mit umgerechnet 1,10 €/kg. (Eurokurs: 1,10 $) werden zwischen Febr. und April 1,20 €/kg erwartet. Hohe Kühlhausvorräte und verhaltene Nachfrage dücken auf die Preise. Zur Grillsaison von Mai bis Aug.-2015 werden die höchsten Kurse von 1,53 €/kg notiert. Der Durchschnitt liegt jedoch darunter. Für den Rest des Jahres 2016 fallen die Preise wieder auf 1,28 €/kg.
Niedrige Schweinepreise in den USA bedeuten eine starke Konkurrenz für das hiesige Preisniveau. Wechselkurs-schwankungen können die Preisrelationen nochmal wieder beeinflussen. Die USA und die EU sind die beiden größten Exporteure auf dem Weltmarkt mit einem Handelsanteil von rd. zwei Dritteln, wobei die EU zurzeit knapp vor den USA rangiert.