US-Schweinefleischexporte im Jan-15 um 20 % gegenüber Vorjahr gefallen.
Die auf Weltebene führende US-Exportwirtschaft tut sich schwer mit ihrer Schweinefleischausfuhr in den letzten Jahren. Die monatlichen Lieferungen ins Ausland sind von durchschnittlichen Mengen in Höhe von 160.000 t Schiffsfracht auf 140.000 t gefallen. In den letzten 3 Monaten ist nochmal ein drastischer Rückgang auf fast 120.000 t zu verzeichnen gewesen.
Die jüngste Entwicklung ist zu einem bestimmten Teil auf die streikähnlichen Verzögerungen der Verladung an den westlichen US-Häfen zurückzuführen. Bevor die Ware in den Containern vergammelte, wurde sie aus den Containerstationen zurückgeholt und im Inland zu Dumping-Preisen verkauft. Entsprechend zurückhaltend waren die Exportgeschäfte.
Allerdings ist das Verladeproblem in den westlichen Häfen nur ein vorübergehendes und überschaubares Problem gewesen. Ausschlaggebend für den schleppenden Absatz in den vorhergehenden Monaten des Jahres 2014 waren die PEDv-bedingten hohen US-Inlandspreise, die die Exportware gegenüber der Konkurrenz beachtlich verteuerte. Verschärfend kam der starke Dollarkurs hinzu, der selbst bei fallenden US-Schweinepreisen im Herbst 2014 das Exportproblem nicht verringerte.
Die höchsten Ausfälle beim US-Export wurden in China/Hongkong festgestellt. Das machte etwa die Hälfte der Gesamtverluste aus. Rund ein Drittel der geringeren Ausfuhren entfielen auf Japan. Nur Südkoreas Importe mit +10 % mehr Schweinefleisch besserte die US-Exportbilanz auf.
Die Konkurrenz stammt zu einem nicht unwichtigen Teil aus der EU. Die infolge der Russlandsperre überschüssigen Mengen in Europa wurden mit beachtlichen Steigerungsraten nach Japan, Südkorea, Philippinen und nach China/Hongkong verschifft. Trotz höherer Transportkosten waren die EU-Angebote infolge der niedrigen Einstandspreise und des schwächeren Eurokurses in zunehmendem Maße in diesen Gebieten konkurrenzfähig geworden.
Das erwartet hohe US-Schweinefleischangebot infolge gestiegener Sauen- und Schweinebestände sowie anhaltend hohen Schlachtgewichten erfordert zunehmende US- Exporte. Der Inlandsverbrauch hat zwar etwas zugelegt, dürfte aber angesichts der Angebotssteigerung überfordert sein. Der hohe Dollarkurs bleibt jedoch ein nicht zu übersehender Hemmfaktor.