US-Schweinemast mit hohen Verlusten - extrem niedrige Schweinepreise
Die Schweinemast in den USA fährt zurzeit hohe Verluste bis zu 40 $ bzw. 37 € je Schwein ein. Ursache sind die extrem gefallenen Schweinepreise in den letzten 3 Monaten Sept bis Nov 2016 auf eine Größenordnung unter 0,90 €/kg.
Die zumeist im geschlossenen System eingestallten 18 kg- Ferkel wurden im Juni 16 mit einem Preis von 57 $ je Stück bewertet. Die Futterkosten belaufen sich auf rd. 56 $ je Schwein bei einem Lebendgewichtzuwachs von 104 kg. Sonstige variable Kosten werden mit knapp 12 $ je Schwein angegeben. Feste Kosten errechnen sich auf rd, 8 $ je Schwein.
Die Gesamtkosten belaufen sich auf 134 $. Der Erlös im Monat Oktober erreichte 94 $ je Schwein.
Im Monat November 2016 hat sich die Lage etwas gebessert. Die Ferkel wurden um knapp 20 $ billiger eingestallt, die Futterkosten gaben nur geringfügig nach. Der Verlust beträgt rd. 28 $ je Schwein.
Die Ursache niedriger Schweinepreise lieget einige Jahre zurück. Die PEDv-Epidemie (tödliche Durchfallerkrankung bei Saugferkeln) hatte im Winter/Frühjahr 2014 zu Verlusten in Höhe von 15 % geführt. Die fehlenden Mastferkel wurden hatten zu starken Preissteigerungen bis über die Marke von 2 $ je kg geführt. Ferkel (18 kg) kosteten fast 100 $ je Stück. Damals wurden hohe Gewinne bis zu 70 $ je Schwein erzielt.
Wie üblich in der Schweinehaltung wurden in der Folgezeit die Produktionskapazitäten ausgedehnt mit der Folge steigender Angebote von 5,6 % im Vorjahr und 3,5 % im laufenden Jahr. Der Produktionsrückgang in der US-Rindfleischerzeugung hat zunächst einen beachtlichen Teil der Mehrerzeugung ausgleichen können. In den Sommermonaten trägt die große Grillnachfrage dazu bei, dass die gestiegenen Fleischmengen ohne größere Verluste abgesetzt werden. Außerdem bleiben die Schlachtgewichte in der warmen Jahreszeit unter dem Durchschnitt.
Mit dem Übergang zu den nachfrageschachen Spätsommer/Herbstmonaten war das Schweinfleischangebot so drückend, dass die Preise unter die 1 $-Marke fielen. Der unter dem starken Dollarkurs leidende Exportabsatz konnte keine Entlastung bieten.
Für die kommenden Monate des neuen Jahres rechnet man wieder mit steigenden Schweinepreisen. Allerdings sollen nach dem jüngsten USDA-Bericht die Kurse nicht nennenswert über 1,25 $ je kg hinausgehen. Selbst bei noch leicht nachgebenden Futtermittelpreisen wird die Gewinnzone wohl kaum erreicht.