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03.14
13:54

US-Schweinepreise in steiler Aufwärtsbewegung

Euphorische Stimmung bei den US-Schweinefuturekursen

An der Chicagoer Börse treibt jeder Tag die Schweinekurse für die Barbecue-Saison immer weiter in die Höhe. Für den Apriltermin 2014 werden umgerechnet 1,85 € /Kg Schlachtgewicht notiert. Seit Mitte Febr. 2014 sind die Kurse um 18 % gestiegen mit zusätzlicher Beschleunigung in jüngster Zeit.

Für die Barbecue-Saison (US-Grillsaison)  in den Sommermonaten sind die Schweinepreise traditionell höher als in übrigen Monaten eines Jahres. In diesem Jahr kommen aber drei weitere Verstärkungsfaktoren hinzu.

Die in den USA grassierende Ferkeldurchfallseuche (PEDv) hat sich in fast ganz USA durchgesetzt und zwischenzeitlich auch Kanada erreicht. Fast 3.000 Betriebe sind betroffen. Wöchentlich werden rd. 250 neue Fälle registriert. Die Dunkelziffer ist unbekannt. Der Umfang der verendeten Ferkel soll zu einer Reduzierung der Jahreserzeugung 2014 in Höhe von geschätzten - 0,7 % betragen. Die aktuellen Ferkelverluste werden in den Sommermonaten als Schlachtschweine fehlen. Ein starkes Nachfragehoch wird auf ein schwächeres Angebot führen.

Der 2. Verstärkungsfaktor stammt aus der zusätzlichen Nachfrage aus Russland.  Die Importsperre für die EU hat zu einer rasanten Verknappung der Verfügbarkeit von Speckteilen geführt, die für die russische Verarbeitungsindustrie dringend erforderlich sind. Neben Brasilien bemühen sich russische Händler mit Erfolg um die Einfuhr amerikanischer Speckmengen. Nach fast einem Jahr von Nullexport aus den USA nach Russland liefert die Perspektive der Wiederaufnahme von Russlandausfuhren günstige Aussichten für den weltgrößten Schweinefleischexporteur.

Die dritte Komponente sind die hohen und noch steigenden Rindfleischpreise als Folge der Dezimierung der Rinderherden im Jahre 2013 aufgrund der Trockenheit in den Weidegebieten.

Alle drei Faktoren wirken in die gleiche Richtung. Selbst moderate Geflügelfleischpreise werden in den Preisstrudel nach oben mitgerissen.

Wie lange dieser Kursauftrieb noch anhält, ist angesichts der politischen Spannungen  und Unsicherheiten über den weiteren Verlauf der Handhabung der EU-Exportsperre für Russland kaum vorhersagbar.

Die Situation entbehrt nicht einer gewissen Pikanterie.  Die russische Importsperre verteuert die Einfuhrpreise sowohl durch Preissteigerungen sowie durch um rd. 30 ct/kg höhere Transportkosten aus den USA. Gleichzeitig  könnten die fehlenden Teilstücke zu wesentlich günstigeren Konditionen in den seuchenunverdächtigen Regionen der EU eingekauft werden. Wie lange hält man diesen ökonomischen Widerspruch in Anbetracht der politischen Zielsetzungen aus? 

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