USDA-Schätzung der US-Schweinefleischerzeugung für 2015
Die US-Schweinefleischerzeugung stagniert seit 2 Jahren. Der entscheidende Grund ist die PEDv-Seuche, eine tödliche Durchfallerkrankung bei Saugferkeln. Die Epidemie begann im Frühjahr 2013 und breitete sich über den Winter und Sommer des Jahres 2014 auf das gesamte Land aus. Geschätzte 15 % Ferkelverluste mussten im Höhepunkt des Seuchenzuges im Febr/März 2014 verkraftet werden. Mit Hilfe von 5 bis 8 kg höheren Mastendgewichten wurde gegengesteuert, so dass für 2014 ein Minus von nur 4 bis 5 % übrig blieb.
Inlandsverbrauch und Export mussten leicht zurück genommen werden. Die Preise jedoch erreichten ungewöhnliche Höhen bis zu 2 € je kg im größten Defizitmonat Aug. 2014.
Die Seuche ist zwar immer noch nicht gebannt, aber die wöchentlich neu gemeldeten Fälle sind auf weniger als ein Drittel im Vergleich zum Höchststand gefallen. Die Bewährungsprobe steht aber noch in der kalten Jahreszeit bevor, wenn die Hygiene- und Desinfektionsmaßnahmen an Wirksamkeit verlieren.
Für das Jahr 2015 wird von einem geringeren Ausmaß des Seuchenzuges ausgegangen. Höhere Wachsamkeit, ein höheres Maß an Vorbeuge sowie erste Impfmittel mit begrenzter Wirkung sollen den Umfang des Schadens in Grenzen halten. Die Produktion wird auf 10,7 Mio. t bzw. 3,6 % höher veranschlagt und damit das Vorvorjahresniveau leicht überschreiten. Der Inlandsverbrauch soll um 1,8 % zulegen und die Exporte sollen um 5,7 % steigen.
Das USDA schätzt für das Jahr 2015 ein durchschnittliches Schweinepreisniveau von umgerechnet 1,60 €/kg SG. Gemessen an zurückliegenden mehrjährigen Mittelwerten liegt der prognostizierte Preis im oberen Mittelfeld. Das hohe Preisniveau wird unterstützt durch die hohen Rindfleischpreise, die sich oberhalb der Marke von 5 € je kg bewegen.
Trotz der gestiegenen Verbraucherpreise ist der Fleischkonsum nur wenig zurückgegangen. Selbst eine steigende Geflügelfleischerzeugung und -verbrauch hat daran nur wenig ändern können.