Weltweite Schweinefleischerzeugung 2014 + 1,3 %; in China + 1,7 %; in EU 0 %
In der jüngsten halbjährlich erscheinenden Ausgabe „Livestock and Trade: World Market and Trade“ des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) prognostizieren die US-Experten eine Steigerung der weltweiten Gesamtfleischerzeugung um +1,6 %. Der höchste Zuwachs mit +2,7 % fällt auf Geflügelfleisch, der niedrigste mit 0,2 % auf Rindfleisch. Die Steigerung im Schweinefleischsektor geht im Wesentlichen auf die überdurchschnittlichen Zunahmen in China zurück, unterstützt durch eine Steigerung in den USA um die 1,1 %. Für die EU-28 schätzen die US-Marktexperten keine nennenswerte Veränderung. Ohne China soll der globale Schweinefleischzuwachs nur knapp 1 % betragen.
Auf einen 10-Jahres-Zeitraum bezogen ist die Weltschweinefleischerzeugung um etwas mehr als 21 % gewachsen. Davon fällt der weitaus größte Anteil auf China mit einem Zuwachs von rd. 26 % , die USA haben ebenfalls zugelegt mit einer Steigerung um knapp 16 %, die EU allerdings bleibt mit einem bescheidenen Plus von 3,2 % weit zurück. Die Ursachen dieser Entwicklung sind bekannt.
In China treiben eine wachsende Bevölkerung mit steigenden Einkommen zunehmender Mittel- und Oberschichten den Schweinefleischkonsum laufend an. Ein Ende dieser Entwicklung zeichnet sich vorerst noch nicht ab.
In den USA steigt die Erzeugung in dem Maße an wie die Ausfuhren in die asiatischen Länder zunehmen. Der Inlandsverbrauch ist weitgehend zum Stehen gekommen. In den letzten 5 Jahren stagnieren jedoch die Exporte, wobei in den Einzeljahren beachtliche Schwankungen aufgetreten sind. Die USA bleiben noch vor der EU weltgrößter Exporteur an Schweinefleisch mit einem Handelsanteil von gut einem Drittel. Beide zusammen bestreiten rd. 63 % des Welthandels mit Schweinefleisch.
Die Schweinefleischerzeugung im weltweit zweitgrößten Produktionsgebiet EU-27 hat insbesondere in den letzten 5 Jahren keine Steigerung mehr erfahren. Hinderungsgründe sind die Überschreitung der Selbstversorgung mit zunehmenden Schwierigkeiten, die Überschüsse in grenznahe Regionen wie Russland und weit entfernte Regionen wie China kostendeckend unterzubringen. Im Inland ist die Sättigungsgrenze schon lange erreicht. Die hohen Futterkosten haben eine scharfe Bremswirkung hinterlassen, weil die Überwälzung auf die Schweinepreise nur sehr langsam voranschritt. Nicht zuletzt wirken die politischen Auflagen einem möglichen Wachstum zuwider.
Für das Jahr 2014 soll nach der USDA-Schätzung der Welthandel nach einer Stagnation im laufenden Jahr wieder zunehmen. Neben den beiden „Großen“ beteiligen sich noch Kanada mit 18 % Marktanteil und Brasilien mit knapp 9 % am Export von Schweinefleisch. Auf der Importseite stehen an führender Stelle Japan mit knapp 20 %. China und Hongkong zusammen liegen nur knapp dahinter. Russlands Importe scheinen ihren Höhepunkt im Jahre 2012 mit über 1 Mio. t bzw. 15 % Handelsanteil überschritten zu haben. Die jüngeren Schätzungen lauten auf rd. 900.000 t russischer Einfuhren. Diese Entwicklung betrifft die EU-Ausfuhren in besonderem Maße, denn ihre alternativen Ausfuhrmöglichkeiten sind nur sehr begrenzt.
Für die USA sind die Absatzmöglichkeiten in Japan und einigen weiteren asiatischen Staaten von erheblicher Bedeutung. Allerdings gibt es kaum noch größere Steigerungsraten. Dafür bietet jedoch Mexiko mit zunehmenden Importen einen Teilausgleich. Nachdem Südkorea den Einbruch durch MKS überwunden hat, fallen die Importe um mehr als ein Drittel.
Nach einem Jahr 2013 der Stagnation soll nach der USDA-Schätzung im kommenden Jahr wieder etwas mehr Bewegung in den Welthandel mit Schweinefleisch kommen, allerdings ohne große Steigerungen.