USDA-Vorschau auf den globalen Fleischmarkt 2016: Produktion +1 %, Verbrauch +0,8 % - schwache Aussichten für die EU
In seiner zweimal im Jahr erscheinenden Vorschau auf die Vieh- und Fleischmärkte auf Weltebene hat das USDA in der Okt.-Ausgabe eine 1 %-ige Steigerung der weltweiten Fleischerzeugung 2016 prognostiziert. Nach dem mäßigen Wachstum von nur 0,4 % im noch laufenden Jahr sollen sich die Steigerungsraten wieder an den mehrjährigen Durchschnittswerten von 1,2 % orientieren.
Auf der Verbrauchsseite bleibt die prognostizierte Steigerung von 0,8 % immer noch hinter der mehrjährigen Konsumentwicklung von etwas über 1 % zurück, fällt aber doppelt so hoch aus wie in der noch laufenden Periode.
Die im letzten Jahrzehnt nur noch mäßige Zunahme der Rindfleischerzeugung von durchschnittlich 0,3 % soll im kommenden Jahr 2016 mit geschätzten 1,3 % kräftig zulegen. Maßgebliche Beitragssteigerungen sollen von der US-Rinderhaltung, der indischen Rindfleischerzeugung und der auflebenden Rinderzucht in Brasilien stammen.
Der Rindfleischverzehr soll sich mit einer Konsumsteigerung von 1 % deutlich abheben von der stagnierenden Entwicklung früherer Jahre. Dazu sollen die gefallenen Rindfleischpreise in den USA und einigen anderen Gebieten sowie einkommensbedingte Steigerungsraten in den Schwellenländern, allen voran China mit wachsenden Importzahlen beitragen
Der Rückgang der chinesischen Schweinehaltung in den letzten 1,5 Jahren mit 50% Produktionsanteil auf Weltebene soll wieder auf das Niveau von vor zwei Jahren ansteigen. Auf Weltebene schätzt das USDA eine Gesamtsteigerung der Schweinefleischerzeugung um 0,5 %. Damit bleibt die Entwicklung deutlich hinter früheren Durchschnittswerten von 1,3 % zurück.
Vorsichtig wird aber auch die globale Nachfrageentwicklung bei Schweinefleisch mit nur 0,3 % Zunahme im Jahre 2016 beurteilt. Die mehrjährigen Mittelwerte liegen bei einem jährlichen Zuwachs von 1,3 %. Der China-Effekt ist so schnell nicht auszugleichen.
Der Geflügelfleischsektor hat im laufenden Jahr kräftig von den Beeinträchtigungen beim „roten Fleisch“ profitieren können. In den USA glich Hähnchenfleisch die fehlenden Mengen bei Rind und Schwein aus. Noch extremer war die Entwicklung in Russland. Nach der Importsperre ist die russische Geflügelfleischerzeugung in 2 Jahren um rd. 20 % gewachsen. Das hat aber immer noch nicht gereicht, den einfuhrbedingten Fehlbedarf auszugleichen.
Für 2016 wird weltweit mit einer weiteren Steigerung von 1,6 % im Geflügelfleischsektor gerechnet. Dem steht eine Nachfragezunahme in ähnlicher Größe gegenüber.
Der weltweite Handel mit Fleisch wird auf der Exportseite mit Zunahmen von durchschnittlich 3,3 % geschätzt, wobei die höchste Steigerungsrate mit 4,5 % auf Geflügelfleisch entfällt. Für den Schweinefleischexport werden Zunahmen von 1,6 % veranschlagt, wobei der größte Anteil den ostasiatischen Ländern, allen voran China zukommt.
Für die EU-28 schätzt das USDA weit unterdurchschnittliche Produktionsentwicklungen in Rind- und Geflügelfleischsektor unter 0,5 % Zunahmen und eine rückläufige Entwicklung im Schweinebereich. Der EU-Export an Fleisch soll etwas günstiger ausfallen, solange der schwache Euro für einen Wettbewerbsvorteil sorgt.