Avian Influenza (Vogelgrippevirus) in den USA: 46,24 Mio. tote Tiere
Die epidemieartig sich ausbreitende Vogelgrippe H5 N2 in den USA hat seit dem 1. Jan 2015 mehr als 46 Mio. tote Tiere gefordert. In 1. Linie mit allein 37,3 Mio. Tieren sind die Legehennen betroffen. Erst mit Abstand folgen Puten mit Verlusten in Höhe von 7,1 Mio. Stück. Wenig bis gar nicht wurden bisher die Hähnchenmastbestände erfasst.
Der Seuchenzug hat seinen Schwerpunkt in Iowa, wo allein bereits 29 Mio. Tiere infiziert und getötet wurden. Das entspricht etwa der Hälfte des Bestandes von rd. 58,2 Mio. Im Nachbarstaat Nebraska fielen von 9,4 Mio. Legehennen 3,8 Mio. Tiere der Seuche zum Opfer. Weitere 3,8 Mio. Tiere sind in Minnesota getötet wurden; der Gesamtbestand beträgt hier 11,3 Mio. Stück.
Insgesamt sind in den USA mittlerweile 37 Mio. Legehennen von insgesamt 259 Mio. Tieren durch die Seuche ausgemerzt worden. Der größte Schub fand in der Zeit nach dem 1. Mai 2015 statt.
Die Folgen sind dramatisch: Die Eierpreise haben sich verdoppelt. Putenbrust ist um 30 % im Preis gestiegen.
Die weiteren Entwicklungen bleiben noch unüberschaubar. Erste Erkenntnisse lauten, dass die Verbreitung der Krankheit über die Vogelfluglinie entlang des Missisippi durch Wildvögel erfolgt sein muss. In den übrigen Zentren der US-Eiererzeugung u.a in Kalifornien und Wyoming sind nur Einzelfälle aufgetreten. Die Tierdichte ist in diesen Regionen teilweise sogar noch größer.
Bemerkenswert bleibt die Feststellung, dass die Hähnchenmast mit einer mehrfach größeren Bedeutung von der Seuche fast nicht betroffen zu sein scheint. Eine erste Erklärung besteht darin, dass die Schwerpunkte der Broilermast mehr im Südosten der USA abseits der Vogelfluglinie angesiedelt sind. Angesichts der überall im Lande verbreiteten Hähnchenmastställe reicht die Erklärung allerdings nicht aus. Ggfs. spielen weitere Faktoren eine zusätzliche Rolle, die mit der Lebensdauer der Tiere zu tun haben könnte.
Weniger und teures Putenfleisch kommt den vergleichbaren wertvollen Teilstücken beim Schweinefleischabsatz zugute. Allerdings gibt es auch nachteilige Effekte bei den übrigen Fleischteilen infolge der Importstopps einer Reihe von Staaten, die eine Gefährdung für Tier und Mensch befürchten.