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04.14
09:09

Was wird aus den EU-Schweinefleischausfuhren 2014?

EU-Schweinefleischausfuhren  2014 zwischen Hoffen und Bangen

In den zurückliegenden 3 Jahren haben sich die EU- Schweinefleischausfuhren auf etwas über 3 Mio. t Produktgewicht (bzw. 2,2 Mio. t Schlachtgewicht) auf hohem Niveau  stabilisiert.

Steigenden Anteil hatte daran China und Hongkong mit zusammen rd. ein Drittel und Russland mit rd. 25 % Handelsanteil.  Als Einzelländer spielen Japan und Südkorea mit 7,5 bzw. 3 % noch eine bemerkenswerte Rolle.  Die Gruppe der sonstigen vielen und kleinen Länder bestreiten zusammengefasst  rd. 15 % des EU-Drittlandexports.

Der russische Importstopp ab Febr. 2014  trifft einen beachtlichen Teil der EU-Schweinefleischausfuhren. In den ersten beiden Monaten Jan. und Febr. 2014 ist auf diese Weise die Exportmenge nach Russland um 60 % bzw. rd. 30.000 t gefallen. China und Hongkong zusammen haben in etwa gleich hohe Mengen aus der EU geliefert bekommen.

Ausgleichende positive Absatzmengen konnten in den beiden Anfangsmonaten 2014 nach Südkorea mit +72 % und Philippinen mit +58 %  - zusammen rd. 20.000 t - geschickt werden. Japan importierte + 23 % bzw. knapp 9.000 t mehr Schweinefleisch aus der EU.

Insgesamt blieben die EU-Ausfuhrmengen um knapp 10 % hinter dem Vergleichszeitraum des Vorjahres zurück. Gravierender sind jedoch die fallenden Ausfuhrwerte, weil die einzelnen Länder unterschiedlich Anteile wert- und weniger wertvoller Teilstücke aufnehmen. Steigende Ausfuhrtonnagen nach China sind bei durchschnittlichen Exporterlösen von 1,20 bis 1,30 je kg kaum in der Lage, die fehlenden Exportmengen nach Russland zu einem Durchschnittspreis von 2 € je kg wertmäßig zu ersetzen.

Interessanter sind dagegen die japanischen Einfuhren mit Durchschnittswerten um die 3,50 € je kg. Auch die Exporterlöse in Südkorea liegen über dem Durchschnitt.

Die Aussichten für den globalen Schweinefleischexport 2014 hat das USDA zwischen 2,5 bis 5 % niedriger geschätzt. Dabei spielten die Produktionsrückgänge der beiden bedeutenden Exportländer USA und EU mit zusammen 65 % Handelsanteil eine entscheidende Rolle. Allerdings treten beachtliche Unterschiede in beiden Ländern auf. Die amerikanischen Schweinepreise bewegen sich auf Höchstpreisniveau oberhalb der 2 € je kg Marke, während in der EU zurzeit die Größenordnung von 1,60 €/kg SG knapp gehalten wird.

Die Preisdifferenz könnte ausreichen, die unterschiedlichen Transportkosten der beiden Länder auszugleichen. Allerdings kommen Lieferverträge nicht sofort zustande, sondern bedürfen einer gewissen Vorbereitungszeit.

Denkbar sind weitere Exportzunahmen in Richtung Japan und Südkorea, die schwerpunktmäßig von den USA beliefert werden. Der infolge der PEDv-Ausfälle für die Sommermonate zu erwartende massive Erzeugungsrückgang in den USA in Verbindung mit den hohen US-Preisen könnte die Wettbewerbsstellung der EU deutlich verbessern.

Die Möglichkeit einer absehbaren Lockerung der russischen Importsperre sollte man nicht von vornherein ausschlagen. Schließlich sind die russischen Schweinepreise auf eine verbraucherempfindliche Höhe von umgerechnet  2,8 € je kg gestiegen. Förderlich wäre eine Entspannung der Situation in der Ostukraine, um die politischen Positionsspiele aus dem Geschäft heraus zu nehmen.

In der aktuell sich verschärfenden Lage in der Ukraine überwiegt zurzeit das Bangen gegenüber dem Hoffen. Aber das wird auf Dauer nicht so bleiben.

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