Woher soll bloß das nötige Schweinefleisch kommen?
So titelt die Rabobank in der jüngsten Ausgabe ihres Halbjahresberichtes 2014 die Schlüsselfrage in USA, Mexiko, Japan, Südkorea. In diesen von PEDv stark betroffenen Ländern wird die Versorgung mit Schweinefleisch im III. und IV. Quartal 2014 spürbar enger ausfallen. Rindfleisch ist ebenfalls knapp und teuer. Man erwartet in diesen Ländern längere Zeit Rekordmarken bei den Schweinepreisen, auch wenn der Höhepunkt in den Monaten Juli/Aug bereits überschritten wird.
Für die nicht von PEDv betroffenen Länder sieht der Agrarmarktexperte der Rabobank zumindest eine saisonale Verbesserung der Kurse. Das gilt auch für Europa, ohne das Hochpreisniveau der anderen Länder zu erreichen.
China ist auf dem Weg, sich aus der Tiefpreissituation zu erholen, nachdem ausreichend Sauen geschlachtet wurden. Für das 2. Halbjahr 2014 rechnet man bei steigender Nachfrage und begrenzten Importmöglichkeiten mit einer deutlichen Verbesserung der Preislage 2014. Die hohen Verluste zu Beginn dieses Jahres hat viele kleine Schweinehalter in China zur endgültigen Betriebsaufgabe bewogen. Die Angebotsdrosselung wirkt entlastend bis ins Jahr 2015 hinein.
Die EU ist das einzige Gebiet, das mit Schweinefleisch zu durchschnittlichen Preisen versorgt sein wird. Eine gewisse Unterstützung erhofft man sich vom Export nach Asien. Die russische Importsperre verhindert jedoch, dass ein Preisniveau weit über dem Durchschnitt erreicht wird. Sollte die russische Grenze geöffnet werden, wird ein kräftiger Preisschub erwartet.
Hohe Schweinepreise in Verbindung mit fallenden Futtermittelkosten werden in den nächsten Monaten zu einer hohen Rendite führen. Die Experten der Rabokank hoffen, dass sich die dadurch ausgelöste Expansionsbereitschaft weltweit in Grenzen hält. Sonst ist die Marktbereinigung schnell wieder in Frage gestellt.
Allerdings ist davon auszugehen, dass die Beeinträchtigungen infolge der PEDv auch bis ins Jahr 2015 hineinwirken.