Wie entwickelt sich das Schweineangebot im 3. und 4. Quartal 2014?
Steigende Schlachtzahlen in den letzten Wochen haben die Absatzmöglichkeiten auf dem Schweinefleischmarkt überfordert. Die Preise wurden zurückgenommen. Welche Angebotsentwicklung ist in den nächsten Monaten bis Ende des Jahres zu erwarten?
Die EU-Kommission hat für die wichtigsten Erzeugungsländer Hochrechnungen für die zu erwartenden Schlachtzahlen vorgenommen. Allerdings stehen für das zweitgrößte Land Spanien keine Zahlen zur Verfügung.
Für Deutschland, Niederlande, Frankreich Dänemark, Italien Großbritannien und Polen mit einem Produktionsanteil von rd. 75 % ist für das III. Quartal eine -1,8 %ige Verringerung und für das IV. Quartal 2014 mit – 2,68 % weniger gegenüber dem Vorjahreszeitraum gerechnet.
Vergleicht man die Zahlen der 2. Jahreshälfte mit den ersten beiden Quartalen ist mit einem saisonüblichem Anstieg zu rechnen, der jedoch gegenüber früheren Jahren deutlich geringer ausfällt.
In den einzelnen Ländern verlaufen die Entwicklungen jedoch unterschiedlich. In Deutschland werden für das 2. Halbjahr 2014 zwischen -0,8 bis -0,9 % weniger Schweine erwartet. In Niederlanden und Frankreich beträgt der Rückgang zwischen -1,5 bis -1,8 %. Dagegen steigen die Bestände in Dänemark bis zu +3 % im III. Quartal an, fallen dann aber im IV-Quartal auf +0,7 % ab.
In Italien und Frankreich sollen die Schweinebestände im 4. Quartal 2014 im zweistelligen Bereich zurückgehen.
Im 5.-größten EU-Land Polen wird von weiteren erheblichen strukturbedingten Produktionsrückgängen ausgegangen. Auch die Afrikanische Schweinepest bremst die polnische Schweinehaltung.
Für das zweitgrößte EU-Land Spanien liegen keine Zahlen für das 2. Halbjahr 2014 vor. In der Tendenz sind sinkende Schweinebestände zu erwarten.
Die Hochrechnungen basieren auf den Viehzählungen, die im Mai/Juni 2014 durchgeführt wurden. Selbst bei kritischer Betrachtung der Ergebnisse, deutet sich zumindest keine durchschlagende konjunkturelle Erholung der Schweinebestände bis Ende des Jahres an