EU-Expertengruppe schätzt weniger Schweineschlachtungen im 1. Halbjahr 2016
In ihrem monatlichen Marktbericht schätzt die Expertengruppe bei der EU-Kommission für das 1. Halbjahr 2016 eine um 0,2 % verringerte Zahl an Schweineschlachtungen in der EU gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Wesentliche Grundlagen für das Ergebnis lieferten die Viehzählungsergebnisse bis Okt. 2015 sowie Erfahrungswerte der Marktexperten. Mit - 0,2 % liegen die diesjährigen Werte deutlich unter dem Vorjahr, das im I. Quartal 2015 noch Steigerungen von +4,4 % aufwies und im 2. Quartal 2015 noch Zuwächse von 3,3 % gesehen hat. Insgesamt hat das gesamte Jahr 2015 eine Steigerung von 3,3 % gebracht. Dementsprechend niedrig waren auch die Preise.
Die Prognosen werden durch Einzelergebnisse in den Mitgliedstaaten systematisch unterstützt. In den Niederlanden, Spanien und Deutschland zeigen die Schweinebestände deutliche Abwärtstendenzen. Insbesondere der Rückgang der Sauenzahlen zeigt mit dem Multiplikator der Nettoferkelzahl in die gleiche Richtung.
Die zurückliegenden Erfahrungen mit den Prognosen sind Anlass genug, die Zahlen aufgrund der begrenzten Verlässlichkeit der Viehzählungsergebnisse eher als richtungsweisende Orientierungshilfen zu verstehen, denn als präzise Vorhersagen.
Die Marktsituation ist aufgrund der höheren PLH-Einlagerung ohnehin etwas kritischer zu beurteilen. Allerdings liefern die bisher steigenden Exporte in Richtung China/Hongkong in einer Größenordnung von 1,25 Mio. t. positive Impulse für eine Entlastung des Binnenmarktes. Auch einige andere Staaten in Südostasien zeigen beachtliche Zuwachsraten, wenngleich auch auf geringerem Niveau.
Nicht zuletzt ist die Schweinepreisentwicklung an den US-Terminbörsen zu beobachten. Umgerechnet werden dort für die Sommermonate 2016 Schweinepreise auf dem Niveau von 1,60 €/kg gehandelt. Die USA sind der größte Exportkonkurrent zu der EU. Im Wettbewerb untereinander könnten sich daraus durchaus Preisparallelen ergeben.