US-Schweinefleischmarkt auf dem Weg zu steigenden Mengen und fallenden Preisen
Der US-Schweinefleischmarkt hat einen zufriedenstellenden Grillsommer hinter sich gebracht. Trotz 6-% iger Angebotssteigerung sind die Preise in der Hauptnachfragesaison nicht eingebrochen, sondern haben sich auf einem Preisniveau oberhalb von 1,50 €/kg bewegt.
Hilfreich waren auch die steigenden Exporte, allerdings mit nicht unerheblichen Hindernissen aufgrund des starken Dollarkurses und der massiven Konkurrenzzuwächse aus der EU-28. Hauptantriebsfaktor bleibt jedoch die Inlandsnachfrage aufgrund günstiger wirtschaftlicher Bedingungen.
Für die bevorstehende Herbst-/Winterperiode sieht die Entwicklung weniger günstig aus. Die Zahl der Schlachtungen während dieser Zeit steigt regelmäßig an. Gleichzeitig nehmen die Schlachtgewichte wieder zu, die im Sommer bei hohen Temperaturen meistens nachgeben.
Die jüngsten Feststellungen zeigen, dass das Schlachtgewichtsniveau 2014/15 über den Werten früherer Jahre liegt. Der Grund besteht im Ausgleich fehlender Schlachttiere infolge der Ferkelseuche PEDv in den Wintermonaten. Trotz Abklingens der Mortalitätsrate wurden die Mastendgewichte nur wenig nach unten angepasst, sind aber nicht mehr ganz so hoch wie im Jahre 2014, als die Seuche ihren ersten Höhepunkt erreicht hatte.
Aufgrund der üblichen saisonalen Entwicklungen ist davon auszugehen, dass die Gewichte wieder steigen werden. In Verbindung mit zunehmenden Tierzahlen wird ein deutlich steigendes Schweinefleischangebot in den USA erwartet. Damit steht die US-Fleischbranche vor einer großen Herausforderung. Bei nachlassender Inlandsnachfrage und weiterhin hohem Dollarkurs wird Marktdruck erwartet.
An den US-Börsen werden die Herbst-Winter-Terminkurse auf einem Niveau von umgerechnet 1,30 €/kg gehandelt. Mit niedrigen Einstandspreisen könnte es den US Verkäufern gelingen, im Exportgeschäft mitzuhalten. Der wichtigste Konkurrent ist die EU, als weltgrößter Anbieter von Schweinefleisch auf Weltebene.
USA und EU zusammen bestimmen in ähnlichen großen Anteilen den internationalen Schweinefleischhandel zu mehr als 60 %. Die Entwicklung der kommenden Zeit läuft auf einen scharfen Wettbewerb zwischen diesen beiden Erzeugungsgebieten hinaus.