EU-Kommission: Russlands Importsperren für Fleisch und Milchprodukte aus der EU
Im Durchschnitt der Jahre 2011 -13 lieferte die EU rd. 68.000 t frisches und gefrorenes Rindfleisch nach Russland. Das entspricht knapp 30 % der gesamten EU-Rindfleischausfuhren. Die wichtigsten Lieferanten mit einem Anteil von 50 % waren Deutschland, Polen und Litauen.
Im ersten Teil des Jahres 2014 erreichten die russischen Rindfleischeinfuhren aus der EU allein schon über 70.000 t. Der Grund für die Steigerung gegenüber den Vorjahren war ein Teilausgleich für die gesperrten Schweinefleischeinfuhren wegen der Afrikanischen Schweinepest seit Febr. 2014.
Die russische Importsperre für Schweinefleisch begann bereits Anfang Febr.2014 als Folge der Afrikanischen Schweinepest in Polen und wurde Anf. August.2014 fortgesetzt als ein Teil der Gegensanktionen im Streitfall um die Ukraine.
Im Durchschnitt der Jahre 2011 -13 lieferte die EU rd. 800.000 t gefrorenes Schweinefleisch, Speck und Nebenprodukte nach Russland. Das entspricht knapp 24 % der gesamten EU-Schweinefleischausfuhren. Die wichtigsten Lieferanten mit einem Anteil von 80 % waren Deutschland, Dänemark, Niederlande, Frankreich, Spanien und Polen.
Die russische Importsperre für Geflügelfleisch trat Anfang August 2014 im Zusammenhang mit den Gegensanktionen anläßlich der Auseinandersetzungen um die Ukraine in Kraft.
Im Durchschnitt der Jahre 2011 -13 lieferte die EU rd. 100.000 t frisches und gefrorenes Geflügelfleisch nach Russland. Das entspricht knapp 8 % der gesamten EU-Geflügelfleischausfuhren. Die wichtigsten Lieferanten mit einem Anteil von 70 % waren Deutschland, Niederlande, Frankreich und Belgien.
Auf mittlere Sicht ist festzustellen, dass die russischen Fleischimporte im Laufe der Jahre aufgrund zunehmender russischer Eigenversorgung bereits rückläufig waren.
Russlands Importsperren auf dem Milchmarkt
Im Durchschnitt der Jahre 2011-13 exportierte die EU rd.1,4 % der EU-Milchproduktion nach Russland. Der Wert der Ausfuhren an Milchprodukten nach Russland betrug im Jahr 2013 rd. 2,3 Bio. €, davon allein Käse mit 1 Bio. €.
Gemessen an der EU-Ausfuhr von verarbeiteten Milchprodukten wurde ein Anteil von rd. 13 % nach Russland geliefert. Besonders stark beteiligte Länder waren Holland, Frankreich, Deutschland, Belgien, Polen und Dänemark.
Im Falle der Butter betrug der russische Exportanteil rd. 25 % mit zwei Drittel der Lieferungen aus Frankreich und Finnland. Etliche deutsche Molkereien waren bereits früher durch veterinärrechtliche Bedenken von russischer Seit ausgeschlossen worden.
Käseexporte nach Russland beliefen sich auf ein Drittel der EU-Gesamtausfuhren bzw. 2,6 % der EU-Gesamterzeugung. Frischkäse stammte hauptsächlich aus Dänemark und Litauen. 90 % an verarbeiteten Käse hat Finnland geliefert. Halbharte Käsesorten exportierte in 1. Linie Holland, weniger umfangreich waren Deutschland, Polen und Litauen beteiligt.