Deutschland: V-Preis 2,28 €/kg (Spanne 2,28 – 2,33 €/kg) - unverändert
Die wöchentlichen Schlachtzahlen sind mit 726.826 Schweinen (Vorwoche 705.205) wiederholt klein ausgefallen; die Schlachtgewichte haben sich mit 97,1 kg etwas erhöht.
Die Voranmeldungen bleiben mit 227.400 Schweinen (Vorwoche 225.300) weiter zu klein für die anziehende Nachfrage.
Preisnotierung für Teilstücke wurde eingestellt.
Auf der ISN-Auktion am Di, 28.Feb 2023 wurde ein Durchschnittspreis von 2,35 €/kg (-2 ct/kg) in einer Spanne von 2,33 bis 2,37 €/kg erzielt.
Der V-Preis ist für die Zeit vom 02.03.2023 bis 08.03.2023 bei 2,28 €/kg stehen geblieben ; die Spanne reicht von 2,28 bis 2,33 €/kg.
ASP: Mit Stand vom 28. Feb. 2023 sind 5.087 ASP infizierte Wildschweine in Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg amtlich bestätigt worden. Erstmals wurden wieder Hausschweine in einem Kleinbestand von 11 Tieren im Neiße-Spreen-Gebiet gekeult.
Markt- und Preisentwicklung in ausgewählten Konkurrenzländern:
In Dänemark sind die Preise in der 09. KW 2023 auf vergleichbar gerechnete 1,80 €/kg (+3 ct/kg) erhöht worden. Die hohe dänische Exportabhängigkeit in Drittländer erschwert die Preisgestaltung.
In Belgien sind die Preise in der 09. KW 2023 mit 2,16 €/kg unverändert geblieben. Vorerst scheint ein oberes Preislimit erreicht zu sein.
In den Niederlanden sind die Preise in der 09. KW 2023 ebenfalls bei vergleichbar gerechneten 2,16 €/kg stehen geblieben. Auf der Absatzseite werden keine höheren Kurse mehr akzeptiert.
In Frankreich/Bretagne sind die Preise mit 2,256 €/kg um die wöchentlich höchstzulässigen +6 ct/kg erhöht worden. Die Schlachtzahlen liegen bei niedrigen 350.357 Schweinen. Die Schlachtgewichte sind mit 95,8 kg leicht gestiegen.
In Italien sind die Notierungen in der 09. KW 2023 um weitere 4 ct/kg gestiegen. Das Angebot bleibt weiterhin zu klein für die Nachfrage.
In Spanien sind die Preise in der 09. KW 2023 bei vergleichbaren 2,47 €/kg nochmal um 6 ct/kg erhöht worden. Schlachtschweine aus dem In- und Ausland werden zur Auslastung der Schlachtkapazitäten gesucht. Der Absatz orientiert sich zunehmend auf den EU-Binnenmarkt.
In den USA/IOWA haben sich die Preise auf umgerechnete 1,64 €/kg weiter erhöht. Die Schlachtzahlen bleiben auf ermäßigten Niveau. Die Teilstückepreise haben jedoch zugelegt. Für den Frontmonat Apr-2023 notieren die Terminkurse an der Börse bei 1,87 €/kg; für die Sommermonate werden bereits Kurse über 2 €/kg gehandelt.
Brasilien: Die Erzeugerpreise sind im Durchschnitt bei wieder stärkeren REAL auf 1,84 €/kg geringfügig gesenkt worden. Der Karnevals-Effekt ist vorbei. Die Erwartungen richten sich auf den Export.
China: Die Preise sind Mitte Febr.2023-Woche bei umgerechnet 2,73 €/kg stehen geblieben. Die Fleischnachfrage ist saisonal üblich schwach. An der Dalian Börse werden Mrz.-2023-Kurse von umgerechnet nur 2,72 €/kg gehandelt. Erst für die Jul.-2023-Lieferung stehen die Kurse wieder bei 3,20 €/kg. Der Wechselkurs ist stärker geworden.
Fazit: Der vorangegangene Abbau der Schweinebestände in fast allen EU-Mitgliedstaaten hat zu einem zunehmend knapperen Schlachtschweineangebot geführt. Wiederholte Preisaufbesserungen in überdurchschnittlicher Höhe konnten durchgesetzt werden. Eine Preisobergrenze scheint vorerst erreicht zu sein. Nach den Viehzählungsergebnissen wird das Lebendangebot in der näheren Zukunft nicht zunehmen.
ZMP Live Expertenmeinung
Der vorangegangene starke Preisanstieg ist erstmal an die Grenzen einer preissensiblen Nachfrage gestoßen. Dennoch ist das Lebendangebot knapp genug, das erreichte Preisniveau zu halten.
Das zukünftige Angebot an Schlachtschweinen wird gering bleiben, während gleichzeitig saisonbedingt mit einer moderaten (in diesem Jahr) Nachfragebelebung zu rechnen ist. Es geht noch was!