Deutschland: V-Preis 2,43 €/kg (Spanne 2,38 – 2,45 €/kg)
Die wöchentlichen Schlachtzahlen sind mit 641.337 Schweinen (Vorwoche 676.161) feiertagsbedingt unterdurchschnittlich ausgefallen, die Schlachtgewichte sind mit 97,3 kg ebenfalls geringer.
Die Voranmeldungen bleiben mit 240.200 Schweinen (Vorwoche 246.600) weiter auf vergleichsweise niedrigem Niveau.
Auf der ISN-Auktion am Di, 06. Jun. 2023 wurde ein Durchschnittspreis von 2,51 €/kg bzw. -1 ct/kg zur Vorauktion in einer Spanne von 2,48 bis 2,53 €/kg erzielt.
Der V-Preis ist für die Zeit vom 08.06.2023 bis 14.06.2023 auf 2,43 €/kg in einer Spanne von 2,38 bis 2,45 €/kg festgesetzt worden.
ASP: Mit Stand vom 30. Mai. 2023 sind 5.370 ASP infizierte Wildschweine in Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg amtlich bestätigt worden. Nach Südkorea hebt auch die Ukraine die ASP-Sperre für Deutschland unter Anerkennung des Regionalitätsprinzips auf.
Markt- und Preisentwicklung in ausgewählten Konkurrenzländern:
In Dänemark wurden in der 23. KW 2023 die vergleichbar gerechneten Preise von 2,04 €/kg wiederholt unverändert beibehalten.
In Belgien werden die Preise in der 23. KW 2023 mit 2,26 €/kg um 1 ct/kg angehoben. Damit gleicht sich die belgische Notierung den Ergebnissen in den benachbarten Ländern weiter an.
In den Niederlanden sind die Preise in der 23. KW 2023 mit vergleichbar gerechneten 2,27 €/kg unverändert festgelegt worden.
In Frankreich/Bretagne werden die Preise mit 2,156 €/kg nur unwesentlich erhöht. Feiertagsbedingt sind die Schlachtzahlen auf 314.798 gefallen; das Schlachtgewicht liegt bei 96,8 kg.
In Italien sind die Notierungen in der 23. KW 2023 um weitere 1 ct/kg zurückgesetzt worden. Seit Ende April haben die Notierungen um insgesamt 15 ct/kg nachgegeben. Begrenzte Hoffnungen richten sich auf die Urlaubszeit.
In Spanien sind die Preise in der 23. KW 2023 bei vergleichbaren 2,64 €/kg zum wiederholten Male unverändert geblieben. Das hohe Preisniveau bremst die Möglichkeiten im In- und Ausland. Schlachtschweine werden z. T. eingeführt.
In den USA/IOWA sind die Preise wieder auf 1,85 €/kg gestiegen. Auseinandersetzungen um Tierhaltungsforderungen Kaliforniens haben die Absatzwege verändert. Die Börsenkurse für den Aug.-23 sind auf 1,68 €/kg gestiegen; Hoffnungen richten sich auf die Barbecue-Saison.
Brasilien: Die Erzeugerpreise sind im Durchschnitt geringfügig auf 1,43 €/kg gefallen. Ausgefallene Schlachttage haben zu einem Angebotsstau geführt. Die Preisgünstige Angebote aus den südöstlichen Überschußgebieten halten die Preise in den nördlichen Hochpreisregionen in Schach. Nach höheren Produktions- und Exportzahlen im 1. Quartal 2023 schwächt sich das Geschäft saisonal ab.
China: Die Preise bleiben Ende Mai 2023 mit umgerechnet 2,56 €/kg niedrig. Die Fleischnachfrage ist saisonüblich schwach. An der Dalian Börse werden Sep.-23-Kurse von umgerechnet nur 2,82 €/kg gehandelt. Staatliche Vorratskäufe können nur eine preisstützende Wirkung entwickeln.
Fazit: Im EU-Binnenmarkt führt das erreichte Kursniveau zu einer sensiblen Preisfindung. Feiertage bremsen trotz begrenzten Angebots mögliche Preissteigerungen aus. Deutschland geht diesmal voran.
ZMP Live Expertenmeinung
Trotz ausfallender Schlachttage ist es möglich, die Preise anzuheben. Grund ist das sehr knappe Lebendangebot in der sich verstärkenden Grillsaison. Spanien und Deutschland sind zu Preisführern geworden.