Deutschland: V-Preis 2,33 €/kg (Spanne 2,33 – 2,38 €/kg)
Die wöchentlichen Schlachtzahlen sind mit 649.447 Schweinen (Vorwoche 669.429) feiertagsbedingt niedrig ausgefallen, die Schlachtgewichte sind mit 97,3 kg etwas höher
Die Voranmeldungen bleiben mit 248.000 Schweinen (Vorwoche 239.100) weiter erheblich unter dem Durchschnitt früherer Jahre.
Auf der ISN-Auktion am Di, 18. Apr. 2023 wurde ein Durchschnittspreis von 2,44 €/kg bzw. -2 ct/kg zur Vorauktion in einer Spanne von 2,43 bis 2,45 €/kg erzielt.
Der V-Preis ist für die Zeit vom 20.04.2023 bis 26.04.2023 auf 2,33 €/kg in einer Spanne von 2,33 bis 2,38 €/kg beibehalten worden;
ASP: Mit Stand vom 14. Apr. 2023 sind 5.265 ASP infizierte Wildschweine in Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg amtlich bestätigt worden.
Markt- und Preisentwicklung in ausgewählten Konkurrenzländern:
In Dänemark wurden die Preise in der 16. KW 2023 auf vergleichbar gerechnete 2,0 €/kg um +3 ct/kg erhöht. Damit nähert sich die dänische Notierung dem Niveau anderer EU-Mitgliedstaaten.
In Belgien sind die Preise in der 16. KW 2023 mit 2,21 €/kg unverändert beibehalten worden. Infolge des Lebendexports von Schlachtschweinen wird das Angebot knapper. Der Fleischabsatz bleibt aber begrenzt.
In den Niederlanden sind die Preise in der 16. KW 2023 mit vergleichbar gerechneten 2,22 €/kg um 1 ct/kg erhöht worden.
In Frankreich/Bretagne wurden die Preise mit 2,35 €/kg um 3 ct/kg niedriger angesetzt. Die Schlachtzahlen liegen weiterhin bei niedrigen 306.063 Schweinen. Die Schlachtgewichte sind mit 96,56 kg gestiegen.
In Italien sind die Notierungen in der 16. KW 2023 um 1 ct/kg erhöht worden. Das Geschäft nach den Feiertagen nimmt wieder Fahrt auf.
In Spanien sind die Preise in der 16. KW 2023 bei vergleichbaren 2,64 €/kg unverändert geblieben. Das hohe Preisniveau bremst die Absatzmöglichkeiten. Die PRRS-Epidemie verursacht hohe Verluste. Schweine und Ferkel werden aus dem Ausland herangefahren.
In den USA/IOWA sind die Preise auf umgerechnete 1,37 €/kg gefallen. Die Schlachtzahlen haben sich nach den Feiertagen wieder erhöht. Die Kühlhausvorräte sind hoch. Die höherwertigen Teilstücke sind gefragt, Verarbeitungsware wird vernachlässigt. Die Börsennotierungen für die Sommermonate gehen nicht mehr über 1,90 €/kg hinaus.
Brasilien: Die Erzeugerpreise haben sich im Durchschnitt bei schwächeren REAL auf 1,58 €/kg wieder etwas gefangen. Die Preisspanne zwischen den Regionen ist erheblich kleiner geworden. Exportschwerpunkte bleiben China/HK, Südkorea und die Philippinen.
China: Die Preise sind Ende Mrz.2023 mit umgerechnet 2,71 €/kg stehen geblieben. Die Fleisch-nachfrage bleibt saisonal üblich schwach. Die staatlichen Vorratskäufe wurden eingestellt. Erst für Sep.23 werden wieder Kurse an der Dalian Börse von umgerechnet 3,18 €/kg gehandelt. Trotz steigender Eigenerzeugung sollen die Importe wieder leicht zulegen.
Fazit: Die zurückhaltende Fleischnachfrage im Vergleich zu früheren Jahren wird durch das anhaltend niedrige Lebendangebot wieder wettgemacht. Die niedrigen Kühlhausvorräte sind für die kommende Grillsaison zu knapp, um den üblichen Mehrbedarf in der Grillsaison zu decken
ZMP Live Expertenmeinung
Die feiertagsbedingten Ausfälle von Schlachttagen hat die Schlachtzahlen in der Vor- und Nachosterwoche nocheinmal deutlich gesenkt. Die Kühlhausvorräte sinken weiter. Nur die verhaltene Nachfrage nicht zuletzt infolge des kühlen Wetters hat die Preise stabil gehalten.
Mit einem zu erwartenden Grillwetter dürfte die Nachfrage wieder zulegn. Dann wird die Versorgungslage knapper und der Preisspielraum wird größer.