Deutschland:V-Preis 2,20 €/kg (Spanne 2,20 – 2,25 €/kg)
Die wöchentlichen Schlachtzahlen sind mit rd. 721.875 Schweinen (Vorwoche 714.187) nach den Feiertagswochen wieder größer ausgefallen, die Schlachtgewichte sind mit 97,6 kg gleichgeblieben.
Die Voranmeldungen fallen mit 253.700 Schweinen (Vorwoche 255.900) etwas geringer aus.
Die ISN-Auktion am Di, 18. Juni 2024 brachte 2,30 €/kg in einer Spanne von 2,30 – 2,31 €/kg.
Der V-Preis ist für die Zeit vom 20.06.2024 bis 27.06. 2024 auf 2,20 €/kg in einer Spanne von 2,20 - 2,25 €/kg festgesetzt worden.
Schlachtschweinemarkt Deutschland
ASP: Mit Stand vom 07. Jun. 2024 wurden bisher 5.733 ASP infizierte Wildschweine in Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg nachgewiesen. In Groß-Gerau (nordwestlich von Darmstadt in Hessen) ist ein ASP infiziertes Wildschwein gefunden worden. In einer Sperrzone von 15 km sind 72 überwiegend kleinstrukturierte Betriebe mit zusammen 5.600 Tieren betroffen. Nur ein Betrieb hält rd. 2.000 Schweine.
Markt- und Preisentwicklung in ausgewählten Konkurrenzländern:
In Dänemark sind in der 25. KW 2024 die vergleichbar gerechneten Preise auf 1,74 €/kg um -3 ct/kg runter gesetzt worden.
In Belgien sind in der 25. KW 2024 die vergleichbar gerechneten Preise von 2,10 €/kg unverändert geblieben.
In den Niederlanden werden die Notierungen in der 25. KW 2024 mit vergleichbar gerechneten Preisen von 2,15 €/kg um +3 ct/kg höher bewertet.
In Frankreich/Bretagne sind die Preise mit 2,03 €/kg wenig verändert worden. Die Schlachtzahlen gehen weiter auf 356.538 zurück; die Schlachtgewichte liegen bei 96,18 kg.
In Italien sind die Notierungen in der 25. KW 2024 um weitere -1 ct/kg gefallen. Der Fleischabsatz bleibt schwach.
In Spanien wird in der 25. KW 2024 mit weiter gestiegenen 2,38 €/kg dem knappen Lebendangbot Rechnung getragen. Hohe Temperaturen reduzieren die Gewichtszunahmen und das Lebend-angebot. Die Schlachtkapazitäten sind nicht ausgelastet, aber der Fleischabsatz bleibt angesichts der hohen Preise schwierig.
In den USA/IOWA sind die Erzeugerpreise auf aktuelle 1,77 €/kg zurückgefallen. Die Teilstückepreise haben ebenfalls nachgegeben. Die Vorräte in den Kühlhäusern sind ausreichend hoch. Die Schlachtzahlen sind feiertagsbedingt kleiner ausgefallen. Für die sommerliche Grillsaison werden Börsenkurse von 2,12 €/kg gehandelt.Die Terminkurse für den Dez.-24 liegen aber nur noch bei durchschnittlich 1,58 €/kg.
Brasilien: Die Erzeugerpreise sind im Durchschnitt wieder auf 1,55 €/kg gestiegen. Produktions-ausfälle wegen der Überschwemmungen in Rio Grande do Sul führen zu einer knapperen Versorgung für das In- und Auslandsgeschäft.
China: Die Kurse haben sich schlagartig auf 3 €/kg erhöht. Der vorangegangene Bestandsabbau führt zu einem geringeren Angebot. Möglicherweise spielt die Ankündigung von Importzöllen auf EU-Schweinefleisch noch eine Rolle. Der Monat Nov-2024 wird an der Dalian-Börse mit Kursen um 3,09 €/kg gehandelt. Die Preise sollen im Jan.2025 knapp unter 3 €/kg zurückgehen.
Fazit: Trotz des niedrigen Lebendangebots und geringer Kühlhausvorräte eröffnen sich bisher keine Preisspielräume nach oben. Dennoch besteht die Erwartung, dass in der nächsten Zeit Preiserhöhungen angesichts voller Schlachtwochen, zunehmender Grillaktivitäten und der Fußball-EM möglich werden. Die ASP-Fälle in Hessen und Mecklenburg-Vorpommern haben jedoch zu Verunsicherungen beigetragen.
ZMP Live Expertenmeinung
Die Erwartungen an höhere Schweinepreise infolge einer möglichen Nachfragesteigerung (Grill, Fußball-EM) sind bisher enttäuscht worden. In jüngster Zeit verursachen die beiden ASP-Fälle in Hessen und Mecklenburg-Vorpommern Unsicherheiten über die weitere Entwicklung.