22.
03.23
Preise unverändert

Schweine News, 22.03.2023

Bullish
  • anhaltende niedrige Schlachtzahlen
  • weiterhin geringe Voranmeldungen
  • Erwartungen an Nachfragesteigerung vor Ostern
Bearish
  • zurückhaltende Konsumneigung
  • unzureichende Drittlandexporte

Deutschland:  V-Preis  2,33 €/kg

Die wöchentlichen Schlachtzahlen sind mit 740.817 Schweinen (Vorwoche 738.728) geringfügig gestiegen, bleiben jedoch weit unter mehrjährigen Durchschnittswerten; die Schlachtgewichte haben sich mit 97,15 kg etwas verringert.

Die Voranmeldungen bleiben mit  235.000 Schweinen (Vorwoche 238.100) weiter erheblich unter dem Durchschnitt früherer Jahre.

Auf der ISN-Auktion am Di, 21. Mrz. 2023 wurde ein Durchschnittspreis von 2,38 €/kg (-2 ct/kg) in einer Spanne von 2,355 bis 2,395 €/kg erzielt.

Der V-Preis ist für die Zeit vom 23.03.2023 bis 29.03.2023 bei 2,33 €/kg erhöht worden; 

ASP:  Mit Stand vom 17. Mrz. 2023 sind 5.167 ASP infizierte Wildschweine in Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg amtlich bestätigt worden. Im Neiße-Spree-Gebiet steigt der Infektionsdruck aus dem Osten und Süden des Gebietes mit der Gefahr einer weiteren Ausbreitung im Norden.  

Markt- und Preisentwicklung in ausgewählten Konkurrenzländern:

In Dänemark wurden die Preise in der 12. KW 2023 auf vergleichbar gerechnete 1,82 €/kg um +2 ct/kg erhöht. Damit wird der Abstand zu den übrigen Ländern etwas kleiner.

In Belgien sind die Preise in der 12. KW 2023 mit 2,16 €/kg zum wiederholten Male unverändert geblieben. Schweine sind zwar knapp, aber der Fleischabsatz ist nach wie vor schwierig.

In den Niederlanden sind die Preise in der 12. KW 2023 ebenfalls bei vergleichbar gerechneten 2,16 €/kg stehen geblieben.

In Frankreich/Bretagne sind die Preise mit 2,377 €/kg geringfügig erhöht worden. Die Schlachtzahlen liegen bei niedrigen 354.675 Schweinen. Die Schlachtgewichte sind mit 95,95 kg leicht gestiegen.

In Italien sind die Notierungen in der 12. KW 2023 um weitere 1 ct/kg gestiegen. Das Angebot bleibt weiterhin zu klein für die Nachfrage.

In Spanien sind die Preise in der 12. KW 2023 bei vergleichbaren 2,60 €/kg nochmal um 3 ct/kg erhöht worden. Zusätzlich zum (Futter)Kostendruck sorgen hohe Tierverluste infolge PRRS-Epidemie für ein knappes Lebendangebot. Schweine werden aus dem Ausland herangefahren. Der Schweineverband fürchtet um die Einschleppung von ASP durch die hohen Ferkelimporte.   

In den USA/IOWA sind die Preise bei umgerechnete 1,60 €/kg stehen geblieben. Die Schlachtzahlen bleiben auf ermäßigten Niveau. Die Teilstückepreise fallen in der Tendenz etwas ab. Die Preiserwartungen an den Börsen sind für die kommenden Sommermonate unter 2 €/kg gefallen.  

Brasilien: Die Erzeugerpreise sind im Durchschnitt bei wieder schwächeren REAL auf 1,66 €/kg gesenkt worden. Das saisonale Verbrauchshoch ist vorbei. Für brasilianische Verhältnisse herrscht ein vergleichsweise hohes Kursniveau.  Der Schweinebestand ist aus Kostengründen beachtlich zurückgegangen. Exportverhandlungen mit Australien sollen das Ausfuhrgeschäft beleben.

China: Die Preise sind Mitte Mrz.2023 mit umgerechnet 2,90 €/kg gestiegen. Die Fleischnachfrage ist zwar saisonal üblich schwach. Aber der Staat führt Vorratskäufe zu Preisstabilisierung durch. An der Dalian Börse werden Mai-2023-Kurse von umgerechnet bereits mit 3,06 €/kg gehandelt. Für die Jul.-2023-Lieferung stehen die Kurse wieder bei 3,20 €/kg. Die ASP-Verbreitung steigt im Norden des Landes wieder an. Grund ist der zunehmende Reiseverkehr nach Aufhebung der Covid-Beschränkungen.

Fazit: Die Schlachtzahlen bleiben im Vergleich zu den Vorjahren niedrig. Ein üblicher Vorratsaufbau für die Grillsaison findet kaum statt. Aber die aktuelle Fleischnachfrage bleibt vorerst noch zurückhaltend, dass Preiserhöhungen schwer durchgesetzt werden können. Die Vorbereitungen auf Ostern setzen klangsam ein. Preissteigerungen sind nicht auszuschließen. Die Viehbestandszahlen in der gesamten EU deuten auf eine weitere Verknappung des Lebendangebotes hin.

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ZMP Live Expertenmeinung

Die Erwartungen an ein nachfragebelebendes Ostergeschäft haben sich bisher noch nicht erfüllt. Der aktuelle Fleischverbrauch zeigt sich preisbedingt sehr reserviert. 

Das Lebendangebot bleibt in jedem Fall weit unter vorjährigen Schachtzahlen. Daher werden steigende Preise in den kommenden Wochen nicht mehr ausgeschlossen. 

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