Deutschland: V-Preis 2,50 €/kg (Spanne 2,43 – 2,50 €/kg)
Die wöchentlichen Schlachtzahlen sind mit 693.015 Schweinen (Vorwoche 708.899) kleiner ausgefallen, die Schlachtgewichte sind mit 97,0 kg etwas niedriger
Die Voranmeldungen bleiben mit 234.500 Schweinen (Vorwoche 238.100) weiter auf vergleichsweise niedrigem Niveau.
Auf der ISN-Auktion am Di, 27. Jun. 2023 wurde ein Durchschnittspreis von 2,57 €/kg bzw. -2 ct/kg zur Vorauktion in einer Spanne von 2,56 bis 2,575 €/kg erzielt.
Der V-Preis ist für die Zeit vom 29.06.2023 bis 05.07.2023 auf 2,50 €/kg in einer Spanne von 2,43 bis 2,50 €/kg festgesetzt worden.
ASP: Mit Stand vom 23. Juni 2023 sind 5.442 ASP infizierte Wildschweine in Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg amtlich bestätigt worden. Für den Monat Mai 2023 wurden insgesamt 70 Fälle ermittelt.
Markt- und Preisentwicklung in ausgewählten Konkurrenzländern:
In Dänemark wurden in der 26. KW 2023 die vergleichbar gerechneten Preise von 2,04 €/kg wiederholt unverändert beibehalten.
In Belgien werden die Preise in der 26. KW 2023 mit 2,32 €/kg um +2 ct/kg erhöht.
In den Niederlanden sind die Preise in der 26. KW 2023 mit vergleichbar gerechneten 2,34 €/kg unverändert beibehalten.
In Frankreich/Bretagne werden die Preise mit 2,245 €/kg um +5 ct/kg erhöht. Die Schlachtzahlen fallen wieder auf 347.253; das Schlachtgewicht liegt bei 95,25 kg.
In Italien sind die Notierungen in der 26. KW 2023 um weitere 3 ct/kg heraufgesetzt worden. Das Angebot ist knapp, die Nachfrage belebt sich mit steigenden Urlauberzahlen.
In Spanien sind die Preise in der 26. KW 2023 bei vergleichbaren 2,64 €/kg zum wiederholten Male unverändert geblieben. Absatzschwierigkeiten im In- und Ausland werden durch das hohe Preisniveau verstärkt.
In den USA/IOWA treibt die Achterbahnfahrt die Preise wieder auf 1,91 €/kg. Schlachtzahlen sind stark gefallen. Die Barbecue-Saison sorgt für eine stetige Nachfrage. Die Börsenkurse für Jul.-23 notieren bei 1,88 €/kg, für den Okt.-23 jedoch nur noch bei 1,60 €/kg.
Brasilien: Die Erzeugerpreise sind im Durchschnitt weiter auf 1,50 €/kg gestiegen. Das Lebendangebot bleibt temperaturbedingt klein. Preise in den Notierungsgebieten streben wieder auseinander. Schweinefleischexport hält sich in Grenzen, während der Rindfleischabsatz nach China deutlich anzieht.
China: Die Preise haben im Juni mit 2,68 €/kg deutlich zugelegt. Hintergrund ist das nachfrage-belebende Drachenbootfest als eine von 3 großen Festtagen in China. Die Sep.-23-Kurse werden umgerechnet mit 2,70 €/kg gehandelt. Erst für den verbrauchsintensiven Monat Jan 2024 rechnet man wieder mit über 3 €/kg.
Fazit: Der Beginn der Ferien-/Urlaubszeit erschwert zwar den Fleischabsatz. Bei niedrigen Lebendangebot und begrenzten Vorratsreserven sind höhere Preise aber nicht ausgeschlossen. Das Beispiel Frankreichs hat es vorgemacht.
ZMP Live Expertenmeinung
Preissteigerungen in einer Hochpreisphase können nur mit deutlichen Anzeichen von Knappheit durchgesetzt werden. Trotz Ferien-/Urlaubsbeginns mit verhaltener Nachfrage ist das Angebot jedoch nur begrenzt in der Lage, den Bedarf zu decken.
Wenn es nach den Ergebnissen der Viehbestandszählung geht, wird das Angebot an Schlachtschweinen in den nächsten Monaten nicht steigen, sonderen tendenziell eher abnehmen. Das läßt hoffen!