Deutschland: V-Preis 2,33 €/kg (Spanne 2,33 – 2,38 €/kg) -
Die wöchentlichen Schlachtzahlen sind mit 732.185 Schweinen (Vorwoche 740.817) wieder gefallen, die Schlachtgewichte haben sich mit 97,15 kg etwas verringert.
Die Voranmeldungen bleiben mit 239.300 Schweinen (Vorwoche 234.000) weiter erheblich unter dem Durchschnitt früherer Jahre.
Auf der ISN-Auktion am Di, 28. Mrz. 2023 wurde ein Durchschnittspreis von 2,46 €/kg unverändert zur Vorauktion in einer Spanne von 2,40 bis 2,475 €/kg erzielt.
Der V-Preis ist für die Zeit vom 30.03.2023 bis 05.04.2023 auf 2,33 €/kg in einer Spanne von 2,33 bis 2,38 €/kg beibehalten worden;
ASP: Mit Stand vom 28. Mrz. 2023 sind 5.188 ASP infizierte Wildschweine in Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg amtlich bestätigt worden. Schwerunkte der jüngsten Funde lagen in Brandenburg und im Kreis Dresden.
Markt- und Preisentwicklung in ausgewählten Konkurrenzländern:
In Dänemark wurden die Preise in der 13. KW 2023 auf vergleichbar gerechnete 1,90 €/kg um +8 ct/kg erhöht. Damit wird der Abstand zu den übrigen Ländern spürbar kleiner.
In Belgien sind die Preise in der 13. KW 2023 mit 2,21 €/kg erhöht worden. Das Lebendangebot wird durch den Export von Schlachtschweinen knapper, aber der Fleischabsatz ist nach wie vor schwierig.
In den Niederlanden sind die Preise in der 13. KW 2023 ebenfalls bei vergleichbar gerechneten 2,21 €/kg um +5 ct/kg erhöht worden.
In Frankreich/Bretagne sind die Preise mit 2,38 €/kg geringfügig heraufgesetzt worden. Die Schlachtzahlen liegen weiterhin bei niedrigen 354.169 Schweinen. Die Schlachtgewichte sind mit 96,15 kg gestiegen.
In Italien sind die Notierungen in der 13. KW 2023 um weitere 2 ct/kg gestiegen. Trotz schwieriger Lage beim Fleischabsatz bleibt das Lebendangebot weiterhin zu klein für die Nachfrage.
In Spanien sind die Preise in der 13. KW 2023 bei vergleichbaren 2,63 €/kg nochmal um 3 ct/kg erhöht worden. Hohe Tierverluste infolge PRRS-Epidemie sorgen für ein knappes Inlandsangebot. Schweine werden aus dem Ausland herangefahren. Der spanische Schweineverband fürchtet um die Einschleppung von ASP durch die hohen Ferkelimporte.
In den USA/IOWA sind die Preise auf umgerechnete 1,55 €/kg gefallen. Die Schlachtzahlen haben leicht zugelegt. Die Teilstückepreise sind uneinheitlich und fallen in der Tendenz etwas ab. Die Börsennotierungen für die Sommermonate bleiben unter 2 €/kg. Höhere Erwartungen wurden enttäuscht.
Brasilien: Die Erzeugerpreise sind im Durchschnitt bei wieder schwächeren REAL auf 1,58 €/kg nochmal gesenkt worden. Für brasilianische Verhältnisse sind die Notierungen immer noch im guten Durchschnitt. Der Schweinebestand ist aus Kostengründen beachtlich zurückgegangen. Die Exporte in den ersten beiden Monaten 2023 lagen um 11 % über Vorjahrzeitraum. Absatzschwerpunkte bleiben China/HK, Südkorea und die Philippinen.
China: Die Preise sind Mitte Mrz.2023 mit umgerechnet 2,80 €/kg wieder zurückgefallen. Die Fleischnachfrage bleibt saisonal üblich schwach. Die staatlichen Vorratskäufe zur Preisstabilisierung erreichen nur eine mäßige Wirkung. Erst für Sep.23 werden wieder Kurse an der Dalian Börse von umgerechnet 3,24 €/kg gehandelt. Die ASP-Verbreitung steigt im Norden des Landes mit einer neuen Virusvariante wieder an. Auslöser ist der Reiseverkehr nach Aufhebung der Covid-Beschränkungen.
Fazit: Die Schlachtzahlen bleiben im Vergleich zu den Vorjahren niedrig. Die Kühlhausvorräte sind weit unterdurchschnittlich. Die Vorbereitungen auf Ostern haben an Fahrt aufgenommen. Preissteigerung sind nicht mehr abzuwehren. Noch ist die aktuelle Fleischnachfrage zurückhaltend. Ein knappes Lebendangebot ist in allen EU-Mitgliedstaaten zu beobachten. Preisspielraum nach oben ist vor den Feiertagen noch drin.
ZMP Live Expertenmeinung
Das Ostergeschäft nimmt an Fahrt auf. Auch wenn Verbraucher sich noch zurückhalten, sind Vorkehrungen für eine üblicherweise steigende Fleischnachfrage für die Osterfeiertage rechtzeitig in Gang zu setzen.
Dem steht jedoch ein anhaltend knappes Lebendangebot gegenüber. Auch die Kühlhausvorräte sind außergewöhnlich niedrig. Im ganzen EU-Binnenmarkt herrschen ähnliche Knappheitsverhältnisse.
Das Preissteigerungspotenzial ist vor den Feiertagen noch nicht ausgeschöpft.